Themenwoche Profanierte Kirchen (4)

In der Essener Kreuzeskirche darf gefeiert werden

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Die Kreuzeskirche in der Altstadt von Essen ist zu einem Ort der Kultur und zur Eventlocation geworden. Wie die Umwidmung entstanden ist, zeigt eine Ausstellung über die Nutzung profanierter Kirchen im Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen in Essen.

Ein Bauunternehmer kaufte 2013 zu einem symbolischen Preis die in der Altstadt von Essen gelegene evangelische Kreuzeskirche. Das denkmalgeschützte und damals stark renovierungsbedürftige Gotteshaus wurde 1896 gebaut und bot Sitzplätze für rund 1.500 Gläubige.

2014 wurde das Kirchengebäude saniert, für die Nutzung als Versammlungsstätte multifunktional gestaltet und mit einem verglasten Vorbereich erweitert. Der weiße und schlichte Kirchenraum erhielt 2016 neue Kirchenfenster des New Yorker Pop-Art-Künstlers James Rizzi (1950-2011).

Land NRW fördert Sanierung

Themenwoche Profanierte Kirchen
Nahezu jede zweite Kirche in Deutschland wird nach Experten-Einschätzung in den nächsten Jahrzehnten geschlossen. Was also tun mit leeren Kirchengebäuden? Eine Ausstellung gibt Anregungen, wir stellen Beispiele vor.

Die Kosten für die Sanierung beliefen sich auf rund drei Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte das Projekt mit rund einer Million Euro.

Die Kreuzeskirche war immer schon ein kirchenmusikalisches Zentrum der evangelischen Kirche. Auch deshalb sollten dort weiterhin kulturelle Veranstaltungen möglich sein. Der Eigentümer vermietete das Gebäude für zunächst 20 Jahre an die Trägergemeinschaft aus Evangelischer Kirchengemeinde Essen-Altstadt, dem Forum Kreuzeskirche Essen e. V. und dem Kreativunternehmer Reinhard Wiesemann.

Vermietung an verschiedene Nutzer

Stadtentwickler Jörg Beste aus Köln schrieb über die Beteiligung mehrerer Nutzer: „Das Forum Kreuzeskirche hat sich die Begegnung von Glaube, Wissenschaft und Kunst zum Ziel gesetzt. Mit mehr als 200 Mitgliedern beteiligen sich hierbei neben Essener Bürgerinnen und Bürgern zum Beispiel die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Altstadt, die Universität Duisburg-Essen, die Folkwang Universität der Künste und das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI).“

Belebt wird das Gebäude als Eventlocation, Kulturort und Gemeindekirche. Es kann für Feiern, Kongresse und Tagungen, Ausstellungen und Konzerte genutzt werden, um privatwirtschaftliche Gewinne erwirtschaften zu können.

Die Umnutzung der Kreuzeskirche erklärt anschaulich die Ausstellung im Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen in Essen „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, die vom 1. September bis 7. Oktober zu sehen ist.

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