SEXUALITÄT

Trans Frau Kellermann: Bin ein Kind Gottes – er hat mich so gemacht

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Viele Menschen in der Kirche tun sich mit trans Personen schwer. Die ehemalige WDR-Journalistin erklärt, warum das nicht so sein muss.

Von KNA, ber

Die ehemalige WDR-Journalistin und trans Frau Georgine Kellermann hat sich nach eigenem Bekunden im kirchlichen Umfeld immer wohl gefühlt. Trotz aller lehramtlichen Schwierigkeiten mit dem Thema Transgeschlechtlichkeit habe sie im kirchlichen Umfeld schon als Jugendliche Freunde gehabt, mit denen sie noch heute befreundet sei, sagt sie in der aktuellen Folge des Podcasts „Himmelklar“.

Diese jungen Leute hätten damals schon gewusst, dass sie sich als Frau gefühlt habe - und hätten sie nicht be- oder verurteilt. Es habe stets der Mensch im Vordergrund gestanden.

Sie denke, dass Empathie viel mit christlicher Erziehung zu tun habe, so Kellermann. Was nicht heißen solle, dass das bei Muslimen anders sei: „Ich weiß, dass es im Islam genauso empathische Menschen gibt wie im Christentum.“

„Falsche Verpackung“

„Dass der liebe Gott die falsche Verpackung für mich ausgesucht hat, das nehme ich ihm bis ans Ende meines Lebens übel“, sagt Kellermann. Darüber müsse sie mit Gott noch einmal reden, wenn es ihn gebe.

Doch sie nimmt es offenbar locker: „Na, das ist ja die Natur, und das passiert halt.“ Immer mehr Forschende sagten heute: „Das Geschlecht sitzt nicht zwischen den Beinen, sondern es sitzt zwischen den Ohren. Und an mir merke ich doch, wie richtig das ist.“

Wunsch nach Offenheit

Die Journalistin sagt, sie stelle sich Gott vor, wie er aus ihrer Sicht sein sollte - empathisch: „Wenn es Gott gibt, dann bin ich doch auch ein Kind Gottes. Und wenn ich das bin, dann hat er mich so gemacht. Sorry, da kann, glaube ich, niemand dran rütteln, wenn er gläubig ist.“

Kellermann wünscht sich, dass die Kirche trans Personen gegenüber offener wird. Trotzdem dürfe die Kirche „keine Zeitgeistveranstaltung“ sein. Denn: „Dann müsste sie alle drei Jahre ihre Philosophie wechseln. Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“ 

Doch wenn die Kirche dem Anspruch gerecht werden wolle, für die Menschen da zu sein, müsse sie sich auch um alle Menschen kümmern. „Und wenn wir da rausgehen, haben wir nicht Schwarz und Weiß und Mann und Frau. Sondern wenn wir da rausgehen, haben wir ein breites Spektrum von Menschen. Und die sollten doch alle in der Kirche aufgenommen sein.“

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