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Der Aachener Bischof Helmut Dieser ruft dazu auf, in Lützerath friedlich zu protestieren. Zu einem glaubwürdigen Staat gehöre es dazu, Regeln und Vereinbarungen einzuhalten. Am Mittwoch hatte die Polizei mit den Räumungsarbeiten begonnen.
Im Konflikt um das wegen Kohleabbau bedrohte Dorf Lützerath hat der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser zu Gewaltfreiheit und Respekt vor dem Rechtsstaat aufgerufen. „Friedliche Proteste sind zentraler Bestandteil einer lebendigen Demokratie“, sagte er am Mittwoch laut einer Mitteilung des Bistums Aachen. „Zu einem glaubwürdigen Rechtsstaat gehört aber auch, dass Regeln und Vereinbarungen eingehalten werden.“
Die Polizei hat am Mittwochmorgen mit der Räumung des von Klimaaktivisten besetzten Dorfes begonnen. Es liegt direkt an der Abbruchkante des Braunkohletagebaus Garzweiler und soll diesem weichen.
Der letzte Ort, der abgebaggert wird
Bischof Dieser erklärte: „Der Ausstieg aus der Braunkohlewirtschaft ist gesamtgesellschaftlich definiert und beschlossen.“ Lützerath sei der letzte Ort, der abgebaggert werde. „Gerade für diesen schmerzlich errungenen Kompromiss im Ausstieg aus der Braunkohleförderung steht das Rheinische Braunkohlerevier.“
Der Essener Energiekonzern RWE und die NRW-Landesregierung hatten sich im vergangenen Herbst darauf geeinigt, die Braunkohleverstromung bereits 2030 und nicht erst 2038 zu beenden. Zudem sollen fünf Dörfer im rheinischen Revier – Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich, Berverath – erhalten bleiben und nur Lützerath den Kohlebaggern weichen.