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Schaden wohl im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich: Was ein 19-Jähriger tat und wie er eine Polizistin verletzte.
In der Wallfahrtskirche St. Anna in Altötting randaliert hat ein 19-Jähriger in der Nacht zu Pfingstsonntag. Er beschädigte und beschmutzte eine Vielzahl sakraler Gegenstände, teilt die Polizei mit. Nach erster Schätzung sei ein Sachschaden im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich entstanden. Vermutlich habe sich der Mann am Samstag in der Kirche einschließen lassen.
Ein Mitarbeiter habe den Täter am Sonntag gegen 5.30 Uhr in der Basilika angetroffen und den Notruf gewählt. Die Polizei habe den Täter noch in der Basilika vorläufig festgenommen, dabei habe er eine Polizistin in den Oberschenkel gebissen. Die Frau sei leicht verletzt, habe aber keine akute medizinische Behandlung gebraucht.
Pfingstgottesdienste beeinträchtigt
Der Polizeieinsatz habe die Pfingstmessen in der Basilika beeinträchtigt, so die Mitteilung. Demnach musste der Abschlussgottesdienst der Straubinger Wallfahrt in der Stiftskirche Altötting stattfinden, ein weiterer Gottesdienst wurde ersatzlos gestrichen.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein habe darauf verzichtet, Haftantrag zu stellen. Es sei aber ein Verfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung, Störung der Religionsausübung, Hausfriedensbruch, wegen tätlichen Angriffs auf sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden. Der Beschuldigte sei in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden.
Der Wallfahrtsort Altötting
Altötting ist der größte deutsche Marienwallfahrtsort. In die 90 Kilometer östlich von München gelegene Stadt pilgern jährlich mehr als eine Million Menschen zur Schwarzen Madonna. Die Marienfigur mit Jesuskind kam um 1330 nach Altötting, wo die Gottesmutter seit dem neunten Jahrhundert verehrt wird. Berichte von zwei Heilungswundern 1489 begründeten die Wallfahrtstradition. Die Basilika St. Anna wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut, da die bis dahin größte Kirche zu klein für die vielen Pilger geworden war.