KAB-Vorsitzender will Juristen aus öffentlichen Verwaltungen einbinden

Rechtsberatung für Wanderarbeiter vor ungewisser Zukunft

Wie soll es mit der Rechtsberatung für osteuropäische Werkvertragsarbeiter im südlichen Oldenburger Land weitergehen? Der oldenburgische KAB-Vorsitzende regt an, Juristen aus öffentlichen Verwaltungen stundenweise abzuordnen.

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Wie soll es mit der Rechtsberatung für osteuropäische Wander- und Werkvertragsarbeiter im südlichen Oldenburger Land weitergehen? Das Netzwerk „Menschenwürde in der Arbeitswelt“ (MIDA) will am Dienstagabend Überlegungen zur Zukunft des Angebots vorstellen.

Der Bakumer Rechtsanwalt Johannes Brinkhus musste seinen ehrenamtlichen Dienst wegen Überlastung aufgeben. Drei Jahre lang hatte Brinkhus freitags abends im Cloppenburger Pfarrbüro zugewanderte Arbeiter beraten. Seine Frau und eine rumänische Dolmetscherin unterstützten ihn. Die Beratungsstelle für Wanderarbeiter war die erste in Niedersachsen.

Vielen half Brinkhus, ihre Rechte durchzusetzen. Es ging zum Beispiel um vorenthaltene Urlaubsansprüche, Sonn- und Feiertagszuschläge oder fehlende Krankenversicherung. Manche Fälle brachte er vor Gericht. Die noch anhängigen Fälle möchte er auch nach Ende der Beratungsstelle weiterführen.

Clemens Olberding, Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und des Komitees katholischer Verbände im Oldenburger Land, regt an, Juristen aus den Rechtsabteilungen von Kommunen, Landkreisen und der Offizialatsverwaltung einzubinden. Im Gespräch mit Kirche+Leben sagte er: „Wenn das Anliegen Politik und Kirche wichtig ist, könnte man Mitarbeiter von dort stundenweise als Berater freistellen.“ Auch eine Zusammenarbeit mit Firmen, denen gute Arbeit wichtig ist, hält Olberding für denkbar.

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