Das Motto: „Suche Frieden – trotz' der Gewalt“

Reformbewegungen mit eigenem Programm beim Katholikentag

Kirchliche Reformgruppen haben ihr vorläufiges Programm zum Katholikentag vom 9. bis 13. Mai in Münster vorgestellt. Das Motto lautet: „Suche Frieden – trotz' der Gewalt“.

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Kirchliche Reformgruppen haben ihr vorläufiges Programm zum Katholikentag vom 9. bis 13. Mai in Münster vorgestellt. Annegret Laakmann von der Initiative „Wir sind Kirche erläuterte, dass die Reformgruppen auf zwei Ebenen an der Großveranstaltung teilnehmen werden: mit fünf Programmpunkten als Bestandteil des offiziellen Angebots und mit vielen weiteren im Rahmen des in eigener Regie organisierten Katholikentags Plus.

Infos zum „Katholikentag Plus“ unter www.wir-sind-kirche.de.

Standort der Reformgruppen wird dabei die evangelische Erlöserkirche und die dazugehörige Familienbildungsstätte Paul-Gerhardt-Haus nahe dem Münsteraner Hauptbahnhof sein. Träger des Katholikentags Plus sind das Institut für Theologie und Politik (ITP), die Leserinitiative Publik-Forum und die Kirchen-Volks-Bewegung Wir sind Kirche. Zum erweiterten Vorbereitungskreis gehören der Freckenhorster Kreis, das Eine-Welt-Forum, Attac Münster und Pax Christi Münster.

 

Religionsunterricht und Geschlechterrollen

 

Im Rahmen des offiziellen Programms ist unter anderem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Reli: Raus aus den Kirchen – rein in die Gesellschaft  geplant. Als weiterer Programmpunkt wurde das Thema Machtfaktor Geschlecht – Brechen Frauen Kirchenstrukturen auf? genannt.

Das Programm des Kirchentags Plus steht unter dem Aufruf Suche Frieden – trotz der Gewalt. Es umfasst vielfältige Angebote von Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Konzerten, Bibelgesprächen, Workshops bis zu einem eigenen Abschlussgottesdienst mit Mahlgemeinschaft und organisiert nur von Christinnen und Christen und ohne Priester, so Laakmann. Auch Kirchenkritiker Eugen Drewermann wird zu einem Vortrag erwartet.

 

„Massive Militarisierung“ der Gesellschaft

 

Konrad Neumann, Annegret Laakmann, Michael Ramminger und Magdalene Bussmann.Stellten das Programm des Katholikentags Plus vor (von links): Konrad Neumann, Annegret Laakmann, Michael Ramminger und Magdalene Bussmann. | Foto: Karin Weglage

Michael Ramminger vom ITP erläuterte den Zusatz trotz der Gewalt zum offiziellen Motto Suche Friedendes Katholikentags. Ramminger stellte eine massive Militarisierung der deutschen Gesellschaft fest. Kennzeichen dafür seien unter anderem die Militarisierung der Polizei, der Aufbau eines Instituts, das sich mit digitaler Kriegsführung beschäftigt, und die Bereitstellung immer größerer Summen im Bundeshaushalt für den Einsatz deutscher Truppen in Afrika, Asien und dem Nahen Osten.

Annegret Laakmann erklärte, warum die Reformgruppen mit dem Katholikentag Plus ein eigenes Programm organisiert: „Manche Veranstaltungsvorschläge von uns kommen nicht in das Programm des Katholikentags, weil das Zentralkomitee der Katholiken und das jeweilige Bistum entweder das Thema nicht wollen oder aber die vorgeschlagenen Podiumsgäste nicht akzeptieren.“ Zuerst werde um das Thema gerungen, manchmal bekomme es eine etwas andere Ausrichtung.  „Oder es gibt eine Einigung auf andere Podiumsgäste“, sagt sie. Um abgelehnte, für sie wichtigen Themen dennoch anzubieten, werde der „Katholikentag Plus“ gestaltet.

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