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„Wir sind Kirche“ und andere katholische Initiativen verlangen eine Abkehr vom Leitbild der „Priesterkirche“. Gemeinden sollten künftig Mahlfeiern auch ohne geweihte Priester halten, heißt es in einem Aufruf. Das Prinzip Gemeinde sei wichtiger als das Priesteramt.
Katholische Initiativen im deutschen Sprachraum verlangen eine radikale Wende der Kirche. Das Leitbild einer „Priesterkirche“ sei theologisch und zahlenmäßig nicht mehr tragfähig, heißt es im Aufruf einer Konferenz in Würzburg.
Als „Subjekt der Seelsorge“ sollten Gemeinden künftig Mahlfeiern auch ohne geweihte Priester halten. Deren Abwesenheit tue „der Qualität der Gemeindefeier keinen Abbruch“. Das Prinzip Gemeinde sei wichtiger als Priesteramt und Zölibat. An dem Treffen nahmen nach Veranstalterangaben 100 Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.
Kirchensteuer soll direkt den Pfarreien zufließen
Die Kirchensteuer solle nicht mehr den Bistümern, sondern direkt den Gemeinden zufließen, die das Geld selbst verwalten, fordern die Initiativen. Übergeordnete Strukturen seien danach zu beurteilen, „ob sie die Gemeinden mit voller Kraft bei deren Selbstorganisation unterstützen“. Strukturen seien nicht unantastbar, sondern hätten den Menschen zu dienen.
„Die Kirchenaustrittswellen zeigen, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist, wirklich Neues zu denken und zu wagen“, heißt es in dem Papier. Die Konferenz organisierten die Initiativen „Wir sind Kirche“ aus Deutschland und Österreich, die Pfarrer-Initiative Deutschland, die Pfarrei-Initiative Schweiz sowie weitere lokale Gruppen.