Österlicher Impuls des vor fünf Jahren verstorbenen Bischofs

Reinhard Lettmann über den Dreiklang der Auferstehung

Unser Glaube an die Auferstehung des Herrn ruht auf der Erfahrung und dem Zeugnis der ersten Frauen und Jünger, denen er nach seiner Auferstehung begegnet. Ein Osterlied im französischen „Magnificat“ fasst ihr Zeugnis zusammen.

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Am 16. April 2013, also vor fünf Jahren, starb Bischof Reinhard Lettmann. Mit einer Serie österlicher Impulse erinnern wir an den Bischof, der von 1980 bis 2008 das Bistum Münster leitete.

Unser Glaube an die Auferstehung des Herrn ruht auf der Erfahrung und dem Zeugnis der ersten Frauen und Jünger, denen er nach seiner Auferstehung begegnet. Ein Osterlied im französischen „Magnificat“ fasst ihr Zeugnis zusammen:

„Wir haben ihn als Auferstandenen gesehen,
wir, die Zeugen der Wahrheit.
Er ist gekommen, er wird wiederkommen.
Amen! Halleluja! Halleluja!“

Mehrfach erklingt dieses Zeugnis. Dazwischen lässt uns das Osterlied die Zeugen nach ihrer Erfahrung fragen:

„Er lebt. Du hast ihn als Erste gesehen.
Sprich, Maria von Magdala!
Außerhalb des Grabes, stehend im Licht
sagt er: 'Maria!' Das war seine Stimme.“

Wir fragen die Emmausjünger:

„Mit brennendem Herzen gingt ihr den Weg
neben dem Meister nach Emmaus ...
Wir waren zu zweit!
Er hat sich zu erkennen gegeben,
am Abend, beim Brechen des Brotes.“

Wir fragen die elf Apostel, die in Jerusalem versammelt waren:

„Ihr waret elf, sagt uns die Schrift,
die Nacht bedeckte Jerusalem ...
Er ist erschienen. Er hat seine Wunden gezeigt!
Er hat uns seinen Geist zugehaucht.“

Wir fragen Thomas:

„Ist das Jesus, der dir ein Zeichen gegeben hat,
dich ihm zu nähern? Sag es uns, Thomas!
- An meinem Herrn und meinem Gott
habe ich Unwürdiger die Male seines Kreuzes
gesehen.“

Wir fragen auch Paulus:

„Seit Damaskus kannst du nicht schweigen ...
Bestätige uns das, was du glaubst.
- Ich, Paulus, habe gesagt,
dass es fünfhundert Brüder waren,
Zeugen für Christus, alle zusammen.“

Dieser auf biblischen Aussagen fußende Hymnus lässt uns drei Ebenen erkennen: die Wirklichkeit des Auferstandenen, die Erfahrung des lebendigen Herrn und das Zeugnis für ihn aufgrund der eigenen Erfahrung.

Die Wirklichkeit des auferstandenen Herrn bleibt immer Gegenwart. Zugleich aber öffnet sie Zukunft: „Er ist gekommen. Er wird wiederkommen!“

Kann die Wirklichkeit des lebendigen Herrn auch für uns Erfahrung werden? Vielleicht in anderer Weise als für die ersten Zeugen? Dann könnte auch unser Zeugnis durch Erfahrung gedeckt sein. Zugleich könnte eine Weise unseres Zeugnisses sein, dass wir andere einladen, gemeinsam mit uns Erfahrungen des lebendigen Herrn zu machen und die Erfahrungen miteinander zu teilen.

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