Österlicher Impuls des vor fünf Jahren verstorbenen Bischofs

Reinhard Lettmann über die Hoch-Zeiten des Geistes

Am Morgen der Schöpfung erweckte der Geist Gottes, der über den Wassern schwebte, das Leben. Wir lesen im Schöpfungsbericht der Bibel: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; Gottes Geist schwebte über dem Wasser“ (Gen 1, 1-2).

Anzeige

Am 16. April 2013, also vor fünf Jahren, starb Bischof Reinhard Lettmann. Mit einer Serie österlicher Impulse erinnern wir an den Bischof, der von 1980 bis 2008 das Bistum Münster leitete.

Am Morgen der Schöpfung erweckte der Geist Gottes, der über den Wassern schwebte, das Leben. Wir lesen im Schöpfungsbericht der Bibel: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser“ (Gen 1, 1-2).

„Wir bitten Gott, der durch seinen Geist das Leben weckte, dass er auch uns aufwecke zu seinem Lob und zu seinem Dienst. Das ist unsere doppelte Antwort auf die Schöpfertat Gottes: Wir danken ihm, indem wir den Lobpreis der Schöpfung singen, und lassen uns von ihm in Dienst nehmen, die Schöpfung zu entfalten.“

Am Morgen des Heils ließ Gottes Geist im Schoß Marias den verheißenen Erlöser Gestalt annehmen. Der Evangelist Lukas überliefert das Wort des Engels Gabriel an Maria:

„Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,30-35).

„Wir bitten Gott, dass er auch uns bereit mache, wie Maria auf sein Wort zu hören und uns einzusetzen für sein Reich.“

Am Morgen der Kirche, am Pfingstfest, sprach Gottes Geist durch den Mund der Apostel. In der Apostelgeschichte lesen wir:

„Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab“ (Apg 2,1-4).

„Wir bitten Gott, dass er auch unsere Lippen öffne und sein Wort in unseren Mund lege.“

Das Gebet spricht von Hoch-Zeiten des Geistes: am Morgen der Schöpfung, am Morgen des Heils, am Morgen der Kirche. Unsere Bitten zeigen, dass diese Hoch-Zeiten des Geistes in unsere Gegenwart hineinwirken. Deshalb nennt das Gebet eine vierte Hoch-Zeit des Geistes:

„Am Morgen dieses Tages wirkt Gottes Geist in uns. Wir bitten darum, dass er in unseren Gebeten zugegen sei und unser Mühen fruchtbar mache.“ (Fürbitten im französischen „Magnificat“)

Anzeige