Münchner Kardinal betet Brevier mit dem Tablet

Reinhard Marx stellt Predigtverbot für Laien in Frage

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat das bisher geltende Predigtverbot für Laien in Messfeiern infrage gestellt. Zugleich sprach er sich gegen Tablets als Buch-Ersatz im Gottesdienst aus.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat das bisher geltende Predigtverbot für Laien in Messfeiern infrage gestellt. „Wollen wir nicht sagen, wer eine Begabung hat, der soll sprechen?“, sagte der Münchner Erzbischof am Wochenende bei einem Treffen mit Lektorinnen und Lektoren seines Erzbistums.

„Wie sieht die Predigt der Zukunft aus? Darf nur der Priester predigen? Es muss sich weiterentwickeln." Da die „Begabungen unterschiedlich“ seien, stelle sich auch die Frage der Predigt durch Laien. Nach dem Kirchenrecht ist die Predigt an der üblichen Stelle nach dem Evangelium in katholischen Messfeiern Klerikern vorbehalten.

 

Gottesdienst nur analog

 

Der Predigtdienst müsse sich weiterentwickeln, sagte der Kardinal. So könnten auch Visualisierungen oder „Zeugnisse von Menschen“ einbezogen werden. Generell wünsche er sich „eine größere Vielfalt dessen, was Predigt ist“.

Der Verwendung von Tablets im Gottesdienst anstelle der liturgischen Bücher erteilte Marx dagegen eine Absage. Dabei räumte er ein, das Brevier, also das tägliche Stundengebet, lese er persönlich nur noch auf dem Tablet. In der Liturgie solle man jedoch bei gedruckten Büchern bleiben.

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