So läuft die Gremienwahl in St. Mauritz in Münster

Kirchenvorstands- und Pfarreiratswahl: Resonanz könnte größer sein

  • Im Bistum Münster sind die Kirchenvorstands- und Pfarreiratswahlen angelaufen.
  • Viele ehrenamtliche Wahlhelfer sorgen für eine korrekte Abwicklung.
  • In der Pfarrei Sankt Mauritz in Münster mit 20.000 Wahlberechtigten war zunächst nicht viel zu tun.

 

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"Damit es vernünftig weitergeht hier in unserer Gemeinde." Die Motivation der älteren Dame, sich an der Wahl der Mitwirkungsgremien Kirchenvorstand und Pfarreirat zu beteiligen, passt zum Motto "Weil uns die Kirche nicht egal ist" der am 6. und 7. November im Bistum Münster stattfindenden Urnengänge. Dennoch sind es nur wenige, die sich an diesem Samstagabend in die Pfarrheime an den Kirchen der Pfarrei St. Mauritz Münster begeben, um von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Mechthild Siekmann sitzt mit weiteren fünf Ehrenamtlichen im Pfarrer-Eltrop-Heim an der Herz-Jesu-Kirche. Vor und nach dem Vorabendgottesdienst erläutern sie den Gemeindemitgliedern die beiden Stimmzettel und das Procedere im Wahllokal.

"In unserer Pfarrei St. Mauritz wird der neue Pfarreirat erstmals nur aus je einem Vertreter oder einer Vertreterin der fünf Kirchorte bestehen", sagt sie und kann deshalb auch nicht von größeren Problemen berichten, ausreichend Kandidierende zu finden. Je Gemeindeteil stehen bis zu drei Frauen und Männer auf dem Wahlzettel - wer von ihnen die meisten Stimmen bekommt, wird gemeinsam mit dem Pfarrer und einer Person aus dem Kirchenvorstand in den kommenden vier Jahren für Gestaltung und Weiterentwicklung des Pfarreilebens Mitverantwortung tragen.

 

Brief- und Präsenzwahl möglich

 

St. Mauritz hatte sich nicht für eine generelle Wahl per Brief entschieden - die Probleme anderer Pfarreien mit falsch oder gar nicht bedruckten Wahlzetteln blieben hier den Verantwortlichen erspart. Rund 60 Gemeindemitglieder nutzten allerdings die Möglichkeit, sich im Vorfeld per Briefwahl zu beteiligen.

Dorothee Brömmelhaus und Ehemann Heiner wollten lieber persönlich ihre Stimme abgeben und kamen vor dem Abendgottesdienst ins Pfarrheim an der Mauritzkirche. "Ich habe mich für die Wahl des Pfarreirats aufstellen lassen, weil ich gerne im Kleinen, hier am Ort, dazu beitragen möchte, dass sich Dinge verändern und das kirchliche Leben lebendiger wird", sagt die 66-Jährige. Für ihren Mann heißt es ganz einfach: "Wahlrecht ist für Demokraten auch Wahlpflicht".

 

20.000 Wahlberechtigte in Sankt Mauritz Münster

 


Mechthild Siekmann (l. sitzend) und Marlies Jägering begrüßen die Gemeindemitglieder und verteilen die Stimmzettel. | Foto: Heike Hänscheid

Martin Schulze-König, Mitglied im Kirchenvorstand von St. Mauritz, hat das umfangreiche Wählerverzeichnis vor sich liegen; rund 20.000 Wahlberechtigte gibt es in der Pfarrei, sagt er. "Von denen werden wir natürlich leider nur einen Bruchteil in den Wahllokalen zu sehen bekommen."

Mit seinen drei Ehrenamtlichen achtet er auf die korrekte Abwicklung - angesichts des relativ geringen Besucheraufkommens am Samstag keine allzu stressige Aufgabe. "Das kommt aber wohl am Sonntagabend", vermutet er eine lange Auszählzeit nach der Schließung der Wahlräume; an der Mauritzkirche wird das um 18 Uhr sein. Dann wird gezählt: "Vor 21 Uhr werden wir aber wohl kein Ergebnis haben."

Zur Wahl zu gehen, das sei doch selbstverständlich, sagt eine der Befragten. Der Nächste, der an der kleinen Wahlkabine wartet, wünscht sich, dass "gute Leute" da sind, um das Gemeindeleben voranzubringen. Wie weit das klappt, wird sich in der Neu-Zusammensetzung der Gremien erweisen. Wer dann allerdings nicht zufrieden ist mit deren Arbeit, der wird hoffentlich an das Begleitwort des Mauritzer Pfarrers Hans-Rudolf Gehrmann denken: "Wer nicht wählen geht, darf später nicht meckern..."

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