Der neue Weihbischof für den Niederrhein im Porträt

Rolf Lohmann – Pfarrer, Priester, Pilgerbegleiter

Wenn Rolf Lohmann als neuer Weihbischof im Bistum Münster künftig an den Vollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz teilnimmt, wird er stets zwei enge Freunde treffen. Einer ist Kardinal Marx.

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Sein Elternhaus lag neben der Pfarrkirche, und der Kirche war Rolf Lohmann schon früh eng verbunden: „Ich war Messdiener, in der Jugendarbeit aktiv, habe im Pfarrgemeinderat mitgearbeitet und als Organist gewirkt“, schrieb er in einem Beitrag, der auf www.karl-leisner-jugend.de zu lesen ist.

Dass der künftige Weihbischof vom Niederrhein katholische Theologie und Philosophie studieren würde, war jedoch  nicht absehbar. Eigentlich wollte er nach dem Abitur Betriebswirtschaft studieren, „stamme ich doch aus einer kaufmännischen Familie“. Die Pläne, den Handwerksbetrieb der Eltern zu übernehmen, zerschlugen sich.

 

Freundschaft mit Vorgänger Wilfried Theising

 

Das lag an den Redemptoristen, einer Ordensgemeinschaft, die Gemeindemissionen durchführt, um den Glauben zu vertiefen. Eine prägende Zeit, die dazu führte, dass sich Lohmann anders entschied. Die Studienzeit in München und Münster, die Gemeinschaft im Collegium Borromaeum und im  Priesterseminar bestärkten ihn im Wunsch, Priester zu werden.

1989 weihte ihn Bischof Reinhard Lettmann zum Priester, zusammen mit Wilfried Theising, seinem Vorgänger in Xanten. Mit ihm und mit Kardinal Reinhard Marx aus München besteht eine enge Verbindung – die drei sind Bundesbrüder der Studentenverbindung Unitas Winfridia und gründeten die Priesterinitiative „Johannes XXIII.“ mit, die zu einem positiven Priesterbild beitragen will. „Für mich ist das Priestersein ein großes Geschenk, für das ich dankbar bin“, hat Lohmann einmal geschrieben.

 

Das Glaubensgespräch liegt ihm am Herzen

 

Ihm liegt das Glaubensgespräch mit Menschen aller Altersgruppen am Herzen: der Kontakt zu Vereinen, die Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen, die Sorge um Alte, Kranke und Sterbende. Auf dem Kapellenplatz in der Kevelaer nimmt er sich Zeit für Gespräche. Sein Arbeitszimmer ist ganz in der Nähe: Wenn Rolf Lohmann aus dem Fenster schaut, fällt sein Blick auf die barocke Gnadenkapelle.

Seit 2011 ist Lohmann hier Pfarrer. Doch die Arbeit in Kevelaer bedeutet mehr. Als Wallfahrtsrektor im größten Marienwallfahrtsort Nordwest-Europas kommt er in Kontakt mit vielen Pilgern. Überhaupt die Wallfahrten. Hier setzt sich Lohmann für neue Formen ein, und er will Jugendliche fürs Pilgern begeistern. Bald kann er sie auf Firmreisen darauf ansprechen.