Sechs von zwölf Mitgliedern sind Frauen

Rolle von Diakoninnen: Papst beruft Forscher-Kommission

Franziskus hat eine wissenschaftliche Kommission zur Untersuchung der Geschichte des Diakonats der Frau berufen. Dem Gremium gehören auch der Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke und die Wiener Spiritualitäts-Expertin Marianne Schlosser an.

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Franziskus hat eine wissenschaftliche Kommission zur Untersuchung der Geschichte des Diakonats der Frau berufen. Dem Gremium gehören auch der Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke und die in Wien lehrende Theologin und Spiritualitäts-Expertin Marianne Schlosser an, teilte der Vatikan am Dienstag (02.08.2016) mit. Sechs der zwölf Mitglieder des Gremiums sind Frauen.

Geleitet wird die Kommission vom Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer. Sie soll sich mit dem Amt weiblicher Diakone befassen, „vor allem mit Blick auf die frühesten Zeiten der Kirche“, heißt es.

 

Kein Zugeständnis zur Frauen-Weihe

 

Der Papst hatte die Kommission im Mai angekündigt. Vielfach war die Äußerung so verstanden worden, als sei die Prüfung der Zulassung von Frauen zum Diakonat geplant. Gegen diese Sicht wandte Franziskus sich später und sagte, die Kommission solle nur die Rolle der Diakoninnen in der frühen Kirche untersuchen. Immer wieder hatten sich in der Vergangenheit Frauen- und Jugendverbände sowie Theologen für die Zulassung von Frauen zum Diakonat ausgesprochen.

Katholische Diakone dürfen taufen, verheiraten, beerdigen und predigen, aber nicht die Messfeier leiten oder Beichte hören. Lange galt das Amt als Vorstufe zur Priesterweihe, seit 1968 können aber auch verheiratete Männer zu "Ständigen Diakonen" geweiht werden.

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