Anzeige
Klaus Krämer ist zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart geweiht worden. Wie die Weihe ablief und was der neue Bischof sagte.
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart hat einen neuen Bischof. Klaus Krämer (60) ist am Sonntag im Rottenburger Dom zum Bischof geweiht und ins Amt eingeführt worden.
Der entscheidende Moment der Zeremonie war gekommen, als Krämer erstmals auf dem Bischofsstuhl Platz nahm und damit die Diözese offiziell „in Besitz“ nahm. Im vollbesetzten Dom, in dem Halleluja-Gesänge, Trompetenklänge und Trommeln die Weihe angekündigten hatten, brandete Applaus auf.
Stephan Burger spendete die Bischofsweihe
Krämer folgt auf Gebhard Fürst, der seit 2000 als Rottenburger Bischof amtierte und im Dezember 2023 an der bischöflichen Altersgrenze von 75 Jahren zurückgetreten war. Krämer leitet nun das drittgrößte deutsche Bistum mit rund 1,6 Millionen Katholiken. Es umfasst den württembergischen Landesteil Baden-Württembergs.
Krämer ist der zwölfte Bischof der 1828 gegründete Diözese. Das Bistum Rottenburg-Stuttgart gehört zur Oberrheinischen Kirchenprovinz. Deshalb spendete der Freiburger Erzbischof Stephan Burger als Metropolit der Kirchenprovinz Krämer das Sakrament der Weihe. Mitkonsekratoren bei der Weihe waren Kardinal Walter Kasper (91) aus Rom, von 1989 bis 1999 Bischof in Rottenburg, sowie Krämers emeritierter Amtsvorgänger Fürst.
Der Wahlspruch von Bischof Klaus Krämer
Die Bischofsweihe folgte einem alten Ritus. Zunächst legte sich Krämer bäuchlings ausgestreckt vor den Altar, während in einer Litanei die Heiligen angerufen wurden. Dann kniete Krämer vor dem Altar, während ihm zunächst Burger, Kasper und Fürst und anschließend rund 20 um den Altar versammelte in- und ausländische Bischofe die Hände auflegten.
Beim Weihegebet wurde Krämer das Evangelienbuch wie ein Dach über den Kopf gehalten, um deutlich zu machen, dass der Bischof in der Diözese der oberste Verkünder des Evangeliums ist.
Sein Haupt wurde gesalbt. Dann überreichte ihm Burger Bischofsring und Bischofsstab und setzte ihm erstmals die Mitra auf. Der Wahlspruch des neuen Bischofs stammt aus dem Johannesevangelium und lautet: „Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6,68).
Bischof Krämer: Glaube kann wieder strahlen
Krämer sagte, die Kirche befinde sich in einem „umfassenden Transformationsprozess“. Er verwies auf sinkende Mitgliederzahlen und zahlreichen Fälle sexualisierter Gewalt in der Kirche. Er sei aber überzeugt, dass der christliche Glaube „neue Strahlkraft“ gewinnen könne.
Gewählt vom Rottenburger Domkapitel, war Krämer am 2. Oktober von Papst Franziskus zum Bischof ernannt worden. Krämer stammt aus Stuttgart und studierte Jura und Theologie. In den 1990er Jahren war er enger Mitarbeiter des damaligen Rottenburger Bischofs Kasper. Von 2008 bis 2019 war Krämer Präsident des Hilfswerks Missio in Aachen sowie von 2010 bis 2019 Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“.