Jens Joest sagt, was Freundschaften mit dem eigenen Glauben zu tun haben

Ruf doch mal an – ein Vorsatz für die Fastenzeit

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Woran merken die Menschen eigentlich, dass Sie Christin oder Christ sind? Unser Redakteur Jens Joest beschreibt, was Freundschaften mit dem eigenen Glauben zu tun haben – und wie sich daraus ein praktischer Vorsatz für die Fastenzeit entwickeln kann.

Wie geht es eigentlich Ihren Freunden? Nicht nur denen, die Sie jede Woche beim Sport oder am Stammtisch treffen. Was macht eigentlich die Schulfreundin, der man zuletzt kaum noch zwei Whatsapp-Nachrichten im Jahr geschrieben hat? Oder der ehemalige Kollege, der aus Krankheitsgründen früher in Rente gehen musste und den man doch seitdem eigentlich ganz dringend anrufen wollte?

Die Fastenzeit kann eine Gelegenheit sein, sich neu um Freundschaften zu bemühen. Genau hinzuhören, was jemand braucht. Sich Zeit zu nehmen für die Bekannte, die immer von Stress zwischen Familie und Berufsleben erzählt – und vielleicht einfach mal reden und einen Rat möchte. Oder für den Nachbarn, der seine Partnerin verloren hat. Oder Sie schauen durch die Liste derer, die Ihnen Facebook und Co. als „Freunde“ anzeigen. Wen haben Sie lange nicht gesprochen?

Jede Woche einen „alten“ Kontakt neu beleben

Vielleicht suchen Sie sich einen Menschen in jeder Woche bis Ostern heraus, den Sie – und sei es nach längerer Zeit – einmal kontaktieren. Mal sehen, was sich entwickelt. Wenn sich die Antwort auf „Ja, mir geht’s gut“ beschränkt, dann ist das eben so.

Aber vielleicht lässt sich manche alte Freundschaft wieder aufgreifen, eine bestehende intensivieren. Oder aus einer Bekanntschaft entwickelt sich eine Freundschaft. Und sei es „nur“ für eine Tasse Kaffee von Zeit zu Zeit.

Den ersten Schritt der Versöhnung gehen

Wer mit wachen Augen und Ohren für die Mitmenschen durchs Leben geht, handelt im besten Sinn christlich. Der kann auch in Freundschaften seinen Glauben leben, ihn und sich selbst stärken. Kann durchscheinen lassen, welche Werte das eigene Leben prägen, wenn es die Bitte um Rat gibt, das Bedürfnis nach Trost.

Fastenzeit – das klingt zuerst nach Verzicht. Aber auch Umkehr und Neuanfang prägen diese Zeit. Vielleicht ist in einer langjährigen Freundschaft Versöhnung nötig – und niemand wagt den ersten Schritt, weil doch eigentlich das Gegenüber zuerst um Entschuldigung bitten müsste. Oder in einer wiederbelebten oder einer neuen Freundschaft entsteht Neues.

Freunde bereichern das Leben. Freunde können auch die Fastenzeit bereichern. Auf dass die Menschen die Freunde Jesu daran erkennen, wie sie sich um ihre eigenen Freunde mühen.

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