Nach Corona-Pause waren oldenburgische Frauen unterwegs

Rund 1000 Teilnehmende beim Neustart der Frauenwallfahrt nach Bethen

  • Rund 1000 Frauen haben am Neustart der oldenburgischen Landesfrauenwallfahrt nach Bethen teilgenommen.
  • Das waren in etwa so viele wie 2019, bei der letzten Frauenwallfahrt vor der Corona-Zwangspause.
  • Das Motto der Wallfahrt lautete: „…im Meer der Zeit nicht untergehen – …die Liebe bleibt“.

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Vielen an diesem Abend ging es wohl wie Maria Moorkamp. „Mir bedeutet Bethen als Wallfahrtsort ganz viel“, sagt die Frau aus Lohne (Kreis Vechta). Auch privat fährt die Marienverehrerin immer mal wieder zur Wallfahrtskapelle mit dem Gnadenbild im nördlichsten Marienwallfahrtsort Deutschlands. Und auch bei der oldenburgischen Landesfrauenwallfahrt mit jeweils mehr als tausend Frauen war sie seit Jahrzehnten stets dabei. Bis die 2020 erstmals wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.

„Es war sehr trostlos“, erinnert sich Maria Moorkomp. Im letzten Jahr hatten die Lohner Frauen als Ersatz eine Mini-Wallfahrt zu ihrer örtlichen Wallfahrtskapelle, der Annaklus in Südlohne, organisiert. Immerhin. „Es hat wenigstens ein bisschen an die große Wallfahrt erinnert.“ Aber so wie in Bethen sei es eben nicht gewesen.

„Gründe zum Beten gibt es schließlich genug“

Maria Moorkamp
Maria Moorkamp aus Lohne freute sich besonders über den Neustart der Wallfahrt nach drei Jahren. | Foto: Michael Rottmann

Deshalb freut sich Maria Moorkamp auch besonders über den Neustart in diesem Jahr. Gemeinsam mit rund 1.000 Frauen aus allen Regionen des Offizialatsbezirks ist sie wieder dabei bei der besonderen Frauenwallfahrt. In diesem Jahr nicht nur als Teilnehmerin: Frauen aus dem Dekanat Lohne kümmern sich um die Verpflegung bei der Begegnung nach dem Gottesdienst. Statt selbstgeschmierter Brötchen gibt es mit Rücksicht auf die Pandemie fertige Laugenstangen vom Bäcker.

Das Miteinander mit anderen Frauen ist auch Claudia Backhaus und Christa Vornhagen aus Nikolausdorf wichtig. Auch sie haben die Wallfahrt in den vergangenen beiden Jahren vermisst. Das Miteinander und auch das Beten. „Gründe dafür gibt es ja wohl genug“, sagt Claudia Backhaus. „Wer in persönlich keine Anliegen hat, muss sich ja nur in der Welt umschauen. Da ist genug, für das man beten kann.“

Frauen aus der Diaspora hatten Wallfahrt vorbereitet

Dass es wie ihnen auch vielen andere Frauen ging, zeigte die Beteiligung beim Neustart der Landesfrauenwallfahrt in diesem Jahr. Rund 1000 Frauen und damit ähnlich viele wie bei der letzten Wallfahrt vor drei Jahren nahmen daran teil. Mit Bannern ihrer Ortsgemeinschaften zog ein großer Teil von ihnen von Cloppenburg aus am 13. Juli zum Pilger-Gottesdienst auf dem Wallfahrtsplatz neben der Marienbasilika.

Das Thema der Wallfahrt lautete „…im Meer der Zeit nicht untergehen – … die Liebe bleibt.“ Frauen aus den nördlichen Diaspora-Dekanaten hatten das Thema für die Wallfahrt und für den Gottesdienst aufbereitet. Pfarrer Hermann-Josef Lücker aus Visbek, bis vergangenen Herbst oldenburgischer Landesfrauenseelsorger und KFD-Landespräses, feierte den Wallfahrtsgottesdienst mit den Frauen.

Lücker rief die Frauen zu Vertrauen in Gottes Beistand auf. „Das Meer der Zeit schaukelt das Schiff der Kirche ganz schön hin und her“, sagte er und fragte etwa: „Wie lange halten wir diese Schaukelei noch aus?“ Für ihn selbst aber gelte: „Ich steige mit Jesus ins Boot. Denn mit ihm im Boot kann es nicht kentern.“ Auch wenn der Wind frisch wehe. Aber das sei wichtig. „Denn nur so können wir Veränderungen angehen. Wir dürfen die Schaukelei nutzen, um uns einzubringen, mitzumischen und aufzumischen.“

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