Vorwurf: Erzbischof drängte sich zu stark in den Vordergrund

Scharfe Kritik an Gänswein von Papst-Vertrautem Kardinal Hollerich

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Der Papst-Vertraute Kardinal Jean-Claude Hollerich hat Erzbischof Georg Gänswein öffentlich scharf kritisiert. Vor Journalisten in Rom ging er etwa auf Gänsweins Amt als Privatsekretär von Benedikt XVI. ein. Er habe sich - etwa bei der Beisetzung Benedikts XVI. - zu stark in den Vordergund gedrängt.

Der Papst-Vertraute und Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich hat Erzbischof Georg Gänswein öffentlich scharf kritisiert. Vor Journalisten in Rom ging er etwa auf Gänsweins Amt als Privatsekretär von Benedikt XVI. ein, berichten italienische Zeitungen.

Hollerichs Ansicht nach sei es nicht Joseph Ratzinger gewesen, der nach dem Rücktritt als Papst "den Aufruhr verursachte". Vielmehr hätten "andere, die ihm nahe standen", Reden und Briefe verbreitet, "um sie gegen bestimmte Entscheidungen von Franziskus in Stellung zu bringen, die sie nicht teilten". Dies sei eine unehrliche Art, Kirche zu leben, urteilte der Kardinal, der Moderator der von Franziskus gestarteten Weltsynode ist.

"Nicht der Präfekt des Päpstlichen Hauses repräsentiert die Kirche"

Hollerich ging auch auf Gänsweins Amt als Protokollchef des Vatikans ein. Nach internen Diskussionen hatte Franziskus den Deutschen 2020 von diesem Posten beurlaubt.

Bei der Beerdigung Benedikts XVI. Anfang Januar empfand Hollerich die Rolle Gänsweins als "Haupttrauernder" nicht angemessen. Er habe sich in den Vordergrund gedrängt und den Platz des amtierenden Papstes einnehmen wollen - das sei eine sehr ernste Sache, so der Kardinal.

Derjenige, der die Kirche repräsentiere, sei der Papst, nicht der Präfekt des Päpstlichen Hauses. "Wer als Sekretär eines Papstes tätig ist, muss immer sein Schatten sein und darf nicht das Rampenlicht suchen", so der Vorwurf des Luxemburgers.

KNA hat die Zitate in den letzten beiden Absätzen präzisiert. | jjo., 17.15 Uhr

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