Israelfeindliche Attacken auf Dom, Rathaus und Gedenkstätte

Schmierereien in Münster: Dompropst und andere rufen zu Zivilcourage auf

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Mehrfach wurden Rathaus, Dom und andere Orte in Münster zuletzt anti-israelisch beschmiert. Die Spitzen von Stadt, Dom, Universität und Landschaftsverband LWL rufen deshalb gemeinsam zu Widerstand und Zivilcourage auf.

Nach Farbattacken und Vandalismus in Münster rufen die Spitzen von Stadt, Dom, Uni und Landschaftsverband zu Zivilcourage auf. „Unabhängig von individuellen politischen Überzeugungen“ müsse die „Ablehnung von Gewalt, zu der auch die Beschädigung öffentlichen Eigentums gehört“, in der Stadtgesellschaft „Konsens sein und bleiben“, heißt es in einer Erklärung. Dompropst Hans-Bernd Köppen, Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU), der Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), Georg Lunemann, und der Rektor der Universität, Johannes Wessels, haben sie unterzeichnet.

Zuvor hatte es Attacken mit Farbe und physischer Gewalt auf das Rathaus, den Dom, Uni-Gebäude, Denkmäler, das LWL-Museum für Kunst und Kultur und eine Holocaust-Gedenkstätte gegeben. Mehrfach wurde das Wort „Gaza“ auf Gebäude geschmiert, was israelfeindliche politische Motive nahelegt.

„Angriff auf die Gesellschaft“

„Unsere freiheitlich-demokratische und friedliebende Stadtgesellschaft darf sich niemals an die neuerlich auch in Münster zu beklagende Häufung von anti-israelischer Agitation gewöhnen“, heißt es im Appell. Wer „mit krimineller Energie den öffentlichen Raum beschmiert und Gedenkstätten zerstört“, greife die Gesellschaft an und fordere „uns alle zu einer klaren Haltung heraus“.

Köppen, Lewe, Lunemann und Wessels erinnern daran, dass es in Münster eine Tradition des friedlichen Miteinanders „der unterschiedlichen Nationen, Religionen und Geschlechter“ gebe, nicht erst, seit in Münster mit dem Westfälischen Frieden 1648 der Dreißigjährige Krieg beendet wurde: „Diese Tradition darf nicht von Extremisten jeglicher Art gefährdet werden.“ Zudem seien alle Bürgerinnen und Bürger gefordert, in persönlichen Gesprächen „Haltung zu zeigen“.

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