Möglichst billig – oder auch fair?

Schöne Bescherung: Geschenke mit gutem Gewissen

Was verschenken Sie zu Weihnachten? Möglichst viel? Möglichst billig? – Oder muss es auch fair gehandelt sein? Misereor-Referent Wilfried Wunden gibt Hinweise, worauf man – nicht nur – beim Geschenkekauf achten kann.

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Was verschenken Sie zu Weihnachten? Möglichst viel? Möglichst billig? – Oder muss es auch fair gehandelt sein? Misereor-Referent Wilfried Wunden gibt Hinweise, worauf man – nicht nur – beim Geschenkekauf achten kann.

 

Kaffee

 

… ist weiterhin das umsatzstärkste Produkt, wenn es um fair gehandelte Waren geht. Laut Misereor kann man umgekehrt sicher sein, dass bei besonders billigem Kaffee so gut wie nichts vom Preis bei den Bauern ankommt. Misereor-Referent Wilfried Wunden betont zudem, dass gerade beim fair gehandelten Kaffee häufig Vorauszahlungen an benachteiligte Bauern gezahlt werden, um die Zeit bis zur Ernte zu überbrücken. So sind etwa über die Handelsorganisation Gepa 2,5 Millionen Euro als Vorfinanzierung unterwegs.

 

Schokolade

 

… und die sozialen und ökologischen Probleme der Kakaoproduktion geraten immer wieder in die Schlagzeilen, insbesondere das Thema Kinderarbeit in den westafrikanischen Anbauländern. Aus dieser Region kommen rund 70 Prozent des weltweit angebauten Kakaos. Gleichzeitig wächst das Angebot an fair gehandelter Schokolade in vielen Geschmacksrichtungen. Bei der Gepa macht Schokolade ein Fünftel des gesamten Umsatzes aus. Tendenz steigend.

 

Kerzen

 

… fallen einem nicht als erstes ein, wenn man an fair gehandelte Produkte denkt. Dennoch gehören sie seit zwei Jahren zum Gepa-Sortiment. In der Partnerfabrik „Wax Industri“ in Indonesien verdienen die rund 140 Mitarbeiter – 80 davon sind Frauen – das Dreifache des ortsüblichen Mindestlohns und sind umfassend sozialversichert. Außerdem wird das Wachs nur aus Palmöl aus nachhaltigem Anbau gewonnen.

 

Handys

 

… bringen besondere Probleme mit sich. Hinzu kommt zur Frage der Produktion: Wohin mit dem Elektroschrott? Wilfried Wunden: „Vieles wird unter für Umwelt und Menschen schwierigsten Bedingungen zum Beispiel im westlichen Afrika aufbereitet.“ Bisher gibt es keine Geräte, die hundertprozentig eine faire Herstellung garantieren. Eine Möglichkeit, als Kunde zu reagieren: ein Gerät möglichst lange zu nutzen.

 

Textilien

 

… bringen Käufer immer wieder in einen Gewissenskonflikt: Soll man ein T-Shirt boykottieren, wenn „Made in Bangladesch“ dransteht? „Nein“, sagt Misereor-Experte Wilfried Wunden: „Die Menschen leben ja davon.“ Außerdem habe sich einiges getan. Die Mindestlöhne etwa seien in der letzten Zeit gestiegen. So kann es eher wichtig sein, gute Qualität und keine Wegwerfmode zu kaufen. Oder Produkte mit Siegel. Das neue Fairtrade-Textilsiegel bezieht sich auf die Produktion in allen Schritten der Herstellung.

 

Blumen

 

… haben sich in manchen der so genannten Entwicklungsländer zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Aber: Auf manchen Blumen- und Pflanzenfarmen sind die Löhne niedrig, die Arbeitsbedingungen schlecht und die Pflanzenschutzmittel hochgiftig. Mittlerweile gibt es von Misereor mitgegründete Fairtrade-Farmen zum Beispiel in Kenia, Äthiopien, Ecuador, Sri Lanka und Costa Rica.

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