Kreisdekanat Kleve geht neue Wege

Seiteneinsteiger für Pfarreiratswahlen gesucht

Im Kreisdekanat Kleve will man bei den Pfarreiratswahlen kreative Wege gehen, um neue Kandidaten für die Mitarbeit in den Gremien zu finden. Kreisdechant Johannes Mecking und Kreisdekantsgeschäftsführer Hubert Lemken stellen ihre Ideen vor.

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Seine Freude über die rege Beteiligung der Teilnehmer sieht man Kreisdekanatsgeschäftsführer Hubert Lemken an, als er über das Vorbereitungsseminar für die Pfarreiratswahlen im Herbst spricht. Rund 50 Männer und Frauen waren der Einladung in den Kevelaerer Klostergarten gefolgt, um sich mit der neuen Satzung, der Kandidaten-Werbung, der Öffentlichkeitsarbeit und dem Gemeindebegriff auseinander zu setzen. Ein weiterer Schwerpunkt war die neue Wahlordnung. Erstmals dürfen im Herbst auch 14-Jährige abstimmen.

„Das war ein schöner Erfolg“, blickt Lemken zurück. In nahezu allen 29 Pfarrgemeinden des Kreisdekanats Kleve finden am 11. und 12. November die Wahlen statt. Einige wenige Gemeinden haben sie allerdings aufs nächste Jahr verschoben, weil sie gerade mitten im Fusionprozess stecken.

 

Einige wählen später

 

Die Wahl des Pfarreirats wird erst nach der Fusion aller Gemeinden stattfinden, hat beispielsweise der Pfarreirat von St. Irmgardis in Rees in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Dort bereitet man den Zusammenschluss mit Millingen und Haldern vor. „Die Wahl macht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn“, sagt Lemken.

Viele Mitglieder der Pfarreiräte werden erneut kandidieren. Doch das allein reicht nicht aus, um alle Plätze zu besetzen. „Die Zahl derer, die sich verpflichten möchten, ist nicht allzu groß“, bedauert Kreisdechant Johannes Mecking.

 

Kennenlernen ist wichtig

 

In seiner eigenen Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve konnten beim letzten Mal nicht alle 14 Ämter vergeben werden. Ein Platz blieb verwaist. Damit habe mehr eine Bestätigung der Kandidaten stattgefunden, als eine Wahl aus mehreren Bewerbern. „Mancher tut sich schwer damit, sich zu verpflichten“, weiß der Seelsorger. In den Städten sei die Zurückhaltung aufgrund der Anonymität noch stärker als in den ländlichen Regionen, in denen sich die Pfarrmitglieder besser kennen.

Die Pfarrgemeinden stehen dadurch zusätzlich vor der Aufgabe, neue Mitarbeiter für die Arbeit in ihren Pfarreiräten zu gewinnen. Dafür will Kreisdechant Johannes Mecking neue Pfade einschlagen.

 

Seiteneinsteiger gefragt

 

So schlägt er vor, gezielt Menschen und Gruppen anzusprechen, die über spezielle Kenntnisse verfügen – etwa aus einem Verein oder einem Verband –, aber bisher nicht darüber nachgedacht haben, ihre Fähigkeiten in die Gemeindearbeit einzubringen. Mit dieser Initiative hat Mecking nicht nur jene im Blick, die regelmäßig in den Gottesdienst kommen und in der Pfarrgemeinde bereits bekannt sind. Er möchte auch Seiteneinsteiger und Außenstehende im Pfarreirat willkommenheiße

Sie könnten einen neuen Blick, vielleicht einen neuen  Ansatz mit in das Gremium oder eine Untergliederung einbringen, erhofft er sich. Ein Architekt könne sich etwa des  Themas Kirchen-Immobilien annehmen und neue architektonische Ideen anstoßen, sagt der Kreisdechant.

 

Kreative Köpfe gesucht

 

Ebenso können junge Väter und Mütter neue Impulse für Familienangebote geben. Oder ein Schulreferendar kann seine pädagogische Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen in die Waagschale werfen. Jugend sowie Kinder und Familie sind  zwei der sechs Leitsätze, die sich in dem neuen Pastoralplan finden.

Vor den Sommerferien soll die Suche nach Engagierten beginnen, damit „wir danach eine Perspektive haben. Dann wird sich zeigen, ob wir genug Kandidaten gefunden haben“, erläutert Johannes Mecking. Eines gelte in jedem Fall: „Wir können nicht einfach eine Anzeige in der Zeitung schalten und fragen, wer Lust an der Mitarbeit hat“, sagt er. „Die persönliche Ansprache ist wichtig.“

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