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Seliger Niels Stensen - wer war das?

Geboren am 11. Januar 1638 (nach Julianischem Kalender 1. Januar) in Kopenhagen, wächst Niels Stensen in seiner Geburtsstadt als Sohn eines wohlhabenden Goldschmieds auf.

 

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Geboren am 11. Januar 1638 (nach Julianischem Kalender 1. Januar) in Kopenhagen, wächst Niels Stensen in seiner Geburtsstadt als Sohn eines wohlhabenden Goldschmieds auf. Er beginnt, Medizin zu studieren, verlässt jedoch seine Heimat, um an der damals weltberühmten medizinischen Fakultät in Leiden sein Studium fortzusetzen.

 

Europaweit bekannt als Wissenschaftler

 

Niels Stensen wurde durch diese wissenschaftliche Arbeit in ganz Europa bekannt. 1664 erhielt er an der Universität Leiden den medizinischen Doktortitel. Nach Aufenthalten in Frankreich reist er 1666 nach Italien. In Florenz lernt Stensen den katholischen Glauben näher kennen. 1667 entschließt er sich dazu, zum katholischen Glauben überzutreten.

Wegen seines katholischen Glaubens kann er in seiner Heimat Kopenhagen jedoch kein öffentliches Amt bekleiden, was ihn letztlich dazu bewegt, nach Florenz zurückzukehren. In ihm reift der Entschluss, Theologie zu studieren und einen geistlichen Beruf zu ergreifen.

 

"Apostolischen Vikar des Nordens"

 

Am 13. April 1675 wird er in Florenz zum Priester geweiht. Weil es ihm gelingt, zahlreiche Persönlichkeiten zum katholischen Glauben zu bekehren, wird er bald für die Bischofsweihe empfohlen. Nach seiner Weihe 1677 wurde Stensen zum "Apostolischen Vikar des Nordens" ernannt.

Namensbedeutung:
"Niels" ist eine Kurzform von "Nikolaus" (griechisch: "Sieger im Volk").

Zunächst in Hannover tätig, wird er 1680 Weihbischof in Münster, wenig später auch Dechant des Kollegiatkapitels St. Ludgeri in Münster. Auf die Einkünfte, die ihm dadurch zustehen, verzichtet er größtenteils, um die Armen zu unterstützen.

 

Kritik an Bischofswahlen in Münster

 

Weil Stensen es 1683 wagt, öffentlich Bestechungen im Zusammenhang mit Bischofswahlen zu kritisieren, wird er vom Amt des Weihbischofs entbunden. Eine Zeit lang ist er noch in Hamburg tätig, um dann nach Florenz an den Hof der Medici zurückzukehren. 1685 erhält er das Angebot, eine Missionsstation in Schwerin zu übernehmen.

Stensen reist nach Mecklenburg, um dort als einfacher Missionar zu leben. Er ist jedoch bereits gesundheitlich sehr geschwächt. Stensen stirbt am 5. Dezember (nach Julianischem Kalender am 25. November) 1686. Sein Leichnam wird nach Florenz überführt, wo er in der Kirche San Lorenzo beigesetzt wird. Am 23. Oktober 1988 wird Niels Stensen durch Johannes Paul II. seliggesprochen. Der Gedenktag des Seligen ist am 25. November.

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