Papst Franziskus erkennt „heroischen Tugendgrad“ zu

Seligsprechung von zwei Deutschen einen Schritt weiter

Die deutsche Ordensfrau Angela Autsch ist der Seligsprechung einen Schritt näher. Papst Franziskus erkannte ihr den „heroischen Tugendgrad“ zu. Die gleiche Auszeichnung erhielten der saarländische Jesuit Wilhelm Eberschweiler.

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Die deutsche Ordensfrau und NS-Gefangene Angela Autsch (1900-1944) ist der Seligsprechung durch die katholische Kirche einen Schritt näher. Papst Franziskus erkannte ihr den „heroischen Tugendgrad“ zu, wie der Vatikan am Montag mitteilte. Die gleiche Auszeichnung erhielten der saarländische Jesuit Wilhelm Eberschweiler (1837-1921) sowie sieben weitere Geistliche und drei weitere Ordensfrauen aus unterschiedlichen Ländern.

Die aus Röllecken in Westfalen stammende Autsch trat 1933 in das Trinitarierinnen-Kloster Mötsch in Tirol ein. Nachdem sie sich der Beschlagnahmung des Klosters durch die Nationalsozialisten 1938 widersetzte und Hitler eine „Plage für ganz Europa“ nannte, wurde sie wegen „Führerbeleidigung und Wehrkraftzersetzung“ im August 1940 als politische Gefangene im Konzentrationslager Ravensbrück und später in Auschwitz inhaftiert. Dort starb sie im Dezember 1944 während einer Bombardierung des Lagers durch US-Luftstreitkräfte an Herzversagen. Der damalige Wiener Kardinal Hans Hermann Groer (1919-2003) leitete 1990 das Seligsprechungsverfahren für Autsch ein. 

 

Wer war Wilhelm Eberschweiler?

 

Eberschweiler, geboren im saarländischen Püttlingen, trat 1858 in die Gesellschaft Jesu ein und war später als Seelsorger in Aachen und bei Sigmaringen tätig. Nach der Vertreibung der Jesuiten durch die  preußische Regierung zog Eberschweiler mit seinen Mitbrüdern zunächst in das holländische Wynandsrade, dann 1881 als Rektor und Novizenmeister nach Exaten bei Roermond. Nach weiteren Stationen im englischen Ditton-Hall und erneut in Wynandsrade verbrachte er seine letzten 27 Lebensjahre in Exaten.

Zeitzeugen blieb Eberschweiler als liebenswürdiger und bescheidener Seelsorger in Erinnerung. Ein Seligsprechungsprozess wurde 1951 eröffnet. Sein Grab in der Trierer Jesuitenkirche, wo seine Gebeine seit 1958 ruhen, ist Ziel zahlreicher Pilger.

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