Bistum bietet Zimmer in Vechta, Oldenburg und Münster

Seltenes Angebot: Günstiger Wohnraum für Studierende

Günstige Zimmer in Münster, Vechta und Oldenburg sind bei Studierenden heiß begehrt. Die katholischen Heime bieten Platz mit Herz und Seele. Regeln gehören aber auch dazu. 

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Die Erstsemesterzahlen  steigen seit Jahren. Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster verzeichnete 2016 mit 44.000 immatrikulierten Studenten einen neuen Rekord.

Wer studiert, will auch irgendwo wohnen. Das kann schwierig werden, denn preiswerte Zimmer sind  knapp. Das Studentenwerk Münster ist mit 22 Wohnanlagen und 5.624 Plätzen der größte Vermieter. Teilweise müssen Studenten sich zwei Jahre im Voraus kümmern.

Wer es in Münster weniger anonym mag, ist gut beraten, sich um einen Platz in einem der zwölf Wohnheime in kirchlicher Trägerschaft zu bewerben. Die Vielfalt ist groß: vom schlichten Elf-Quadratmeter-Zimmer bis zum Familienwohnheim mit Drei-Zimmer-Apartments und Spielplätzen vor der Tür. Das alles ist für 150 bis 330 Euro zu haben. Der Anschluss fürs Internet wird meist extra berechnet.

 

Im Schatten von Münsters Überwasserkirche

 

Natali Hanik, 26, lebt seit drei Jahren mit zwölf jungen Frauen in einer Wohngemeinschaft (WG) im Collegium Marianum. Das Wohnheim in  der Nähe der Überwasserkirche in Münster bietet Platz für neun solcher WGs. Darunter sind auch barrierefreie Wohnungen.

„Ich mag die Atmosphäre hier. Es ist persönlich. Wir sind nicht einfach eine Zahl“, betont die Studentin der Betriebswirtschaft. Der Putzplan, Kochabende und viele Aktionen organisieren das Zusammenleben. Bei 13 Mädels gibt es schon mal Knatsch: „Dann setzen wir uns zusammen und klären den Konflikt“, sagt Hanik. Wenn Hilfe benötigt werde, sei die Heimleitung jederzeit ansprechbar.

 

Neubau geplant

 

Auch das unterscheidet Wohnheime in kirchlicher Trägerschaft von anderen Unterkünften. Der größte Anbieter ist das Bischöfliche Studierendenwerk Münster (BSW) mit seinen Wohnheimen Collegium Marianum, Deutsches Studentenheim am Breul, Fürstin-von-Gallitzin-Heim und dem Liebfrauenstift. Diese Wohnheime bieten 380 Plätze – 200 für Studenten und 180 für Studentinnen, die dafür zwischen 119 und 229 Euro monatlich zahlen. Außerdem gehört das Café Milagro, das täglich 250 preiswerte Mittagessen ausgibt, der Gesellschaft an.

Da der Bedarf an günstigem Wohnraum riesig ist, hat sich das Bistum entschieden, ein Studentenwohnheim zu bauen. Der geplante Neubau Nähe Overberg-Kolleg und Uniklinik Münster liegt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und soll in mehreren Bauabschnitten errichtet werden. Das Wohnheim am Breul wird nach 2018 abgerissen („kirche-und-leben.de“ berichtete).

 

270 Absagen

 

Aktuell sind alle Wohnheime des BSW belegt, 270 Bewerbern habe man absagen müssen. „Gemeinschaft ist unser Ziel. Das ist auch das, was uns von anderen Wohnheimen unterscheidet“, sagt Markus Hoffmann, Geschäftsführer des BSW. „Wir möchten die Leute, die vor Ort wohnen, miteinander in Kontakt bringen.“

Die Bewohner kennen sich meistens persönlich. So werde darauf geachtet, dass sich Einzelne nicht zurückzögen. Gemeinschaft bedeute Geben und Nehmen: „Bei denen, die länger da sind, erwarten wir, dass sie Verantwortung tragen.  Das kann das Amt des Haussprechers sein oder des WG-Sprechers, der dafür sorgt, dass Ordnung in der Küche gehalten wird.“

 

Übernachtung im Partykeller

 

Die Bewohner kommen außerdem mit Glauben unterschiedlicher Prägung in Berührung: „Durch unsere Kooperation mit der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde haben die Studenten eine große Auswahl an Veranstaltungen. Es gibt keine verpflichtenden Angebote.“

Wie bei anderen Wohnheimen auch, müssen sich die jungen Bewohner um die teils möblierten Zimmer bewerben. Das BSW fragt über den Lebenslauf hinaus nach der Motivation, warum man gerade in einem katholischen Wohnheim leben möchte.

Dabei hat jedes Wohnheim seine eigenen Regeln: In der Studentinnenburse in Trägerschaft der Schwestern Unserer Lieben Frau ist männlichen Gästen die Übernachtung nur im Partykeller gestattet. Für die Bewohnerinnen geht das in Ordnung: „Natürlich gibt es Regeln, die mein Leben allerdings in keiner Weise einschränken“, schreibt Anke, 21, auf der Internetseite der Studentinnenburse.

 

Angebote in Oldenburg und Vechta

 

Im Oldenburger Münsterland ist man schon einen Schritt weiter. In Vechta hält das katholische Studentenwohnheim zwei Apartments für alleinerziehende Studierende mit Kind vor. Der Trakt, in dem auch noch zehn weitere Plätze vorhanden sind, grenzt direkt an die Katholische Hochschulgemeinde und den „Raum der Stille und des Gebetes“.

In Vechta gibt es noch ein weiteres katholisches Studentenwohnheim: Das „Immentun“ hat 60 Einzelzimmer auf zehn Etagen und wird betrieben von der St.-Georg-Stiftung. Alle Wohnheime sind offen für unterschiedliche Kulturen und Konfessionen.

Das günstigste Zimmer ist beim Volkeningheim in Münster zu haben: Das ökumenische Wohnheim in Trägerschaft der evangelischen Kirche Westfalens hat 51 Zimmer. Das günstigste ist für 90 Euro warm zu bekommen. Eine luxuriösere Variante mit Servicepaket bietet das Bildungszentrum Widenberg in Trägerschaft eines Vereins, der dem Opus Dei nahesteht: Dort gibt es Zimmer mit eigener Dusche, Halbpension, Zimmerreinigung und wöchentlicher Wäsche für 680 Euro.

Weitere Informationen im Internet unter: www.bsw-muenster.de. Bewerbungsschluss für das Sommersemester ist der 15. Januar.

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