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Unser Alltag wird allzu oft von Krisen bestimmt. Dennoch gibt es sie, die positiven Momente. Ihnen widmen wir diese ganz persönliche Serie.
Es ist Samstagabend, ich sitze in der Vorabendmesse und bin mit den Gedanken noch beim Ärger des Nachmittags. Aus den Augenwinkeln sehe ich dieses ältere Ehepaar an mir vorbeigehen. Ganz unweigerlich huscht ein Lächeln durch mein Gesicht.
Ich kenne die beiden nicht gut, aber schon ewig. Eher am Rand, aber doch immer wieder begleiten sie mich seit Jahren durch mein persönliches Gemeindeleben. Wie alt mögen sie inzwischen sein? Sicherlich Mitte achtzig. Wenn sie sich zum Gottesdienst wenige Reihen vor mir in die Bank setzen, freue ich mich – einfach, weil sie da sind.
Die Ehefrau ist nicht mehr gut zu Fuß und sie setzt ihre Schritte mit Bedacht. Dennoch kommen sie immer gelaufen. Sie gehen Arm in Arm in ihrem Tempo. Beim Gang zur Kommunion kann ich dann dieses liebende, wunderbare Miteinander wieder beobachten: Nach dem Kommunionempfang wartet er kurz und bietet ihr ganz unauffällig seine Hand als Stütze für den Rückweg. Manchmal nimmt sie sie dankend an, manchmal gehen sie ganz langsam, aufeinander achtend, jeder für sich zurück.
