SERIE

Was mein Leben hell macht: Kompliment in der Küche

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Unser Alltag wird allzu oft von Krisen bestimmt. Dennoch gibt es sie, die positiven Momente. Ihnen widmen wir diese ganz persönliche Serie.

 

Ein Sonntagmittag in der Küche. „Was wollen wir heute essen?“, fragt der Mann an meiner Seite. Ein Blick in den Kühlschrank zeigt ein paar einsame Pilze und eine halbe Paprika. Einkaufen haben wir an diesem Wochenende nicht mehr geschafft. „Ach, ich finde schon noch was“, sagt der Mann und scheucht den Nachwuchs und mich aus der Küche. Eine halbe Stunde später steht das Essen auf dem Tisch: Nudeln mit selbstgemachter Reste-Sauce.

Die Zweijährige schaut skeptisch auf ihren Teller und greift ihre Gabel. Mit konzentriertem Blick wird die erste Nudel aufgespießt und in den Mund geschoben. Es folgen Nudel Nummer zwei, drei und vier. Kurze Pause, dann ein Lächeln. „Lecker“ befindet der Nachwuchs. „Das hat Papa für uns gekocht“, erkläre ich. Nachdenklich schaut die Zweijährige erst ihren Teller, dann den Mann auf der anderen Tischseite an. „Papa, gut gemacht“, befindet das Kind und widmet sich wieder ihren Nudeln. Der Mann stockt, schaut mich an und strahlt. Ein besseres Kompliment kann es gar nicht geben.

 

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