AUSZEICHNUNG

„Schokolade bricht das Fasten nicht“: Silber für den Kloster-Chocolatier

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Die Abtei Königsmünster in Meschede unterhält verschiedenste Betriebe – unter anderen eine eigene Chocolaterie. Nun erhält sie einen Preis.

Schokolade in der Fastenzeit? Und dann auch noch in einem Kloster? Das geht sehr wohl, wie die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede zeigt. Seit einigen Jahren betreibt die Abtei sogar eine eigene Chocolaterie – mitsamt Schokoladensommelier Ron Knape. Jetzt hat die Chocolaterie mit einer seiner Kreationen, „Mokka-Schokolade Tansania“, beim diesjährigen „German Chocolate Award“ die Silbermedaille gewonnen.

Insgesamt 76 Schokoladen-Manufakturen aus fünf Ländern nahmen am Wettbewerb teil. Die Abtei schreibt auf ihrem Instagram-Kanal über ihre Gewinner-Schokolade: „Besonders freuen wir uns, dass für die prämierte Schokoladenkreation Kaffeebohnen aus Tansania verwendet werden, wo wir Missionsbenediktiner schon lange tätig sind.“ Die Bohnen, die aus der Region um Mbinga stammen, kommen durch fairen Handel nach Deutschland. Mit dem Erlös der Schokolade werden zudem soziale Projekte in Mbinga unterstützt.

Schokolade mit Fichtenspitzen und Bucheckern

Bereits 2023 gewann Knape Bronze und Gold – damals mit Kreationen seiner eigenen Schokoladenmanufaktur. Hier kombiniert er Schokolade mit ungewöhnlichen Lebensmitteln, wie Fichtenspitzen oder Buchecker-Krokant.

Knape ist Konditormeister und seit 2020 Schokoladensommelier. Auf ihrer Website gibt die Abtei an: „Er ist erster und bislang einziger Schokoladensommelier im gesamten Sauerland und Jahrgangsbester im Kurs 2020.“

Schokolade als Fastenspeise

Eine weitere Spezialität Ron Knapes: Die „Bean-To-Bar“-Schokolade, also die Bohne-bis-Tafel-Schokolade, bei der der Chocolatier „sämtliche Arbeitsschritte, von der Auswahl der Kakao- und Kaffeebohne, über die Röstung, das Conchieren und Temperieren bis hin zur Herstellung der Schokoladentafel“ übernimmt, wie es auf der Website der Abteiwaren heißt.

Dass in der Fastenzeit weniger Schokolade verkauft wird, kann Sven Rehbein, Leiter des Abteiladens, auf Kirche+Leben-Anfrage nicht feststellen: „Schokolade gilt ja auch als Fastenspeise“. Im 16. Jahrhundert entschied Papst Pius V. nämlich: „Potus non frangit ieunium – Schokolade bricht das Fasten nicht“.

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