Der Vorschlag zur Neusortierung der 41 Pfarreien liegt vor

So könnten die Pastoralen Räume im Offizialatsbezirk Oldenburg aussehen

  • Nach dem NRW-Teil hat auch das Oldenburger Land den Auftakt zur Weiterentwicklung der Pastoralen Strukturen gemacht.
  • Damit ist jetzt auch klar, in welchen neuen Einheiten sich die 41 katholischen Gemeinden neu sortieren sollen.
  • Das Ganze ist zunächst ein Vorschlag, jedoch: Die Zahl von maximal sechs Pastoralen Räumen ist festgeschrieben.

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Die Gemeinden im Offizialatsbezirk Oldenburg sollen auf mittlere Sicht zu sechs Pastoralen Räumen zusammenfinden. Darüber, über den geplanten Zuschnitt dieser neuen Einheiten und über weitere Schritte und Vorschläge für eine Neustrukturierung der Seelsorge hat das Offizialat in den vergangenen Wochen Vertreter fast aller 41 Pfarreien bei regionalen Auftaktveranstaltungen informiert. Das letzte der acht Treffen für das Dekanate Friesoythe ist am Dienstag, 7. Dezember, in Barßel geplant.

Danach ist auch im niedersächsischen Teil des Bistums Münster der Auftakt des Prozesses der Weiterentwicklung der Pastoralen Strukturen abgeschlossen. Folgende Pastorale Räume haben Offizialatsvertreter dabei vorgeschlagen:

Sechs neue Pastorale Räume

Der Vorschlag für die Pastoralen Räume im Offizialatsbezirk Oldenburg zum Herunterladen.

Pastoraler Raum I: Brake, Jever, Nordenham, Varel, Wangerooge und Wilhelmshaven (22.350 Katholiken)
Pastoraler Raum II: Bad Zwischenahn, Barßel, Bösel, Friesoythe, Garrel, Saterland und Wes­terstede (44.960 Katholiken)
Pastoraler Raum III: Delmenhorst, Hude, Lemwerder, St. Marien Oldenburg, St. Willehad Oldenburg, St. Josef Oldenburg, Stuhr (43.880 Katholiken)
Pastoraler Raum IV: Bakum, Goldenstedt, Vechta, Langförden, Visbek und Wildeshausen (42.360 Katholiken)
Pastoraler Raum V: Bethen, Cappeln, Cloppenburg, Emstek, Essen, Lastrup, Lindern, Löningen, Molbergen und Stapelfeld (52.300 Katholiken)
Pastoraler Raum VI: Damme, Dinklage, Lohne und Steinfeld (48.600 Katholiken)

Im Offizialatsbezirk soll es maximal sechs Pastorale Räume geben

Markus Wonka
Markus Wonka leitet die Abteilung Seelsorge und Seelsorge-Personal im Offizialat in Vechta. | Foto: BMO

In einem Interview mit „Kirche-und-Leben.de“ hatte Markus Wonka, Leiter der Abteilung Seelsorge und Seelsorge-Personal im Offizialat, nicht ausgeschlossen, dass eine Gemeinde gute Gründe für eine andere Lösung für sich vorbringen könne. Die Zahl von maximal sechs Räumen jedoch nannte er „nicht verhandelbar“.

Wie im NRW-Teil sollen auch zwischen Nordsee und Neuenkirchen für jeden Raum Teams mit festen Ansprechpartnern die Seelsorge vor Ort begleiten und fördern. Verordnete Zusammenlegungen oder Fusionen soll es nicht geben, die Pfarreien behalten ihre rechtliche Selbstständigkeit.

Zahl der Seelsorger sinkt bis 2040 rapide

Geplant ist, dass in den Pastoralen Räumen im Oldenburger Land in der Regel nur noch maximal acht hauptamtliche Seelsorger tätig sind. Das Verhältnis von Diözesanpriestern zu Priestern der Weltkirche soll dabei dauerhaft bei zwei Dritteln zu einem Drittel liegen. Weiterhin setzen die Verantwortlichen des im Offizialatsbezirk von Weihbischof Wilfried Theising verantworteten Prozesses auf mehr Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort.

Wie dringlich es ist, über die Zukunft der Seelsorge nachzudenken, das zeigt zum Beispiel ein Blick auf den erwarteten Rückgang der künftig im Oldenburger Land zur Verfügung stehenden Seelsorgerinnen und Seelsorger. So geht eine vom Offizialat veröffentlichte Prognose davon aus, dass bereits 2040, also in weniger als 20 Jahren, statt der derzeit 41 aktiven Bistumspriester im Offizialatsbezirk nur noch zehn tätig sein werden.

Auch Pastoralreferenten werden rar

Auch bei der Zahl der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten kalkulieren die Verantwortlichen mit einem deutlichen Rückgang um mehr als die Hälfte. Von den heute noch 80 werden danach noch 35 übrigbleiben.

Zu dieser Entwicklung kommen weitere Faktoren hinzu, die zusätzliche Veränderungen notwendig machen, etwa der Rückgang der sonntäglichen Kirchenbesucher oder die nach einer wissenschaftlichen Prognose weiterhin sinkende Zahl der Katholiken im Offizialatsbezirk – von derzeit 254.500 auf 2040 noch 210.000 (minus 17 Prozent). Eine der erwartbaren Folgen dieser Entwicklung ist auch ein spürbarer Rückgang der Kirchensteuern.

Mit welchen weiteren strukturellen Veränderungen die Gemeinden sich dieser Zukunft im Sinne einer Weiterentwicklung stellen wollen, das soll der kommende Gesprächs-Prozess ergeben, der jetzt auf vielen Ebenen in Gang gesetzt wird und bis zum Frühjahr 2023 dauern soll.

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