Denise Ahrens und der „Herzenswunsch Krankenwagen“

So machen die Malteser letzte Wünsche wahr

Ein letztes Mal zum Bundesliga-Spiel ins Stadion. Oder noch einmal das Meer sehen. Die oldenburgischen Malteser machen solche Wünsche von Kranken möglich: Mit dem „Herzenswunsch Krankenwagen“. Denise Ahrens aus Damme erzählt von ihrem Einsatz.

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Denis Ahrens aus Damme hat einen herausfordernden Beruf: Notfallsanitäterin im Schichtdienst. Mit Zuspruch und Zuwendung begleitet sie auch Routinetransporte oder Verlegungsfahrten.

Oft ist sie aber auch eine der ersten, die am Unfallort eintreffen. Jeder Handgriff muss dann sitzen, denn nicht selten geht es dabei um Leben und Tod. Denise Ahrens betont: „Es ist ein spannender, abwechslungsreicher, aber auch emotionaler Job.“ Sie lebt in Hunteburg und arbeitet seit 2012 für den Malteser Hilfsdienst in Damme.

 

Mit dem Krankenwagen ins Stadion

 

Da wird sie in ihrer Freizeit Abstand zu ihrem Beruf suchen, könnte man meinen. Doch weit gefehlt. Seit dem vorigen Sommer setzt sie sich für das Malteser-Projekt „Herzenswunsch Krankenwagen“ ein.

Das macht es schwerkranken, sterbenden Menschen möglich, per Krankentransport an einen Ort ihrer Wahl zu fahren und damit einen letzten Wunsch erfüllt zu bekommen.
Das kann ein Theaterbesuch sein, eine Fahrt ins Fußballstadion oder zu einer Familienfeier, aber auch ein letzter Blick aufs Meer oder eine Begegnung mit Freunden an einem besonderen Ort.

 

80 Ehrenamtliche im Einsatz

 

Der Dienst kostet die Patienten nichts. Dabei helfen Spenden – vor allem aber der freiwillige Einsatz von Menschen wie Denise Ahrens. Sie setzt sich neben weiteren 80 Ehrenamtlichen aus dem oldenburgischen Teil des Bistums ein.

Elektriker, Zimmerleute, Werkzeugmechaniker gehören dazu – und eben Rettungssanitäter wie Denise Ahrens. Alle sind bereit, bei diesem Projekt stundenweise schwerkranke Menschen aus dem Hospiz, dem Krankenhaus oder zu Hause herauszuholen und noch einmal einen Herzenswunsch zu erfüllen.

 

Nur 48 Stunden Wartezeit

 

Sebastian Jütte, stellvertretender Leiter des Malteser-Rettungsdienstes für das Oldenburger Land, organisiert diese Einsätze. Die Fahrzeugbesatzung muss aus einem Fahrer und einem begleitenden Rettungshelfer bestehen. Der Malteser Hilfsdienst bietet dafür eine eigene Schulung an.

Das Ziel: Nach der Anfrage bei den Maltesern soll der Wunsch möglichst in 48 Stunden erfüllt werden. Ehrenamtliche werden kurzfristig gefragt, ob sie dafür Zeit haben.

 

So war der erste Einsatz von Denise Ahrens

 

So kam auch Denise Ahrens zu ihrem ersten Einsatz. Die schwer kranke Hanni Peters aus Altenoythe wollte noch einmal mit ihrer Familie Zeit am Deich in Schillig verbringen und das Meer sehen. Denise Ahrens hatte Urlaub, und sie meldete sich sofort.

„Ich war schon etwas aufgeregt. Man möchte ja gerade an einem solchen Tag für die Patientin alles richtigmachen“, erzählt sie. Für die notwendige Begleitung nahm sie ihren Freund auf die Reise mit.

 

Lächeln am Deich von Schillig

 

Alles lief gut. Der Krankenwagen war für diese Reise besonders ausgestattet. In Schillig zog sich Denise Ahrens dann zurück. „Für mich war das Lächeln von Hanni Peters das größte Glück“, sagt sie, noch Monate später sichtlich bewegt.

Die Sanitäterin berichtet: „Wir treffen in unserem Job immer wieder auf Patientinnen und Patienten, die sehr krank sind und noch letzte Wünsche äußern.“ Bislang seien ihnen die Hände gebunden gewesen. „Aber jetzt können wir für sie etwas erreichen.“

Haben Sie auch einen Herzenswunsch?
Anfragen nach dem „Herzenswunsch-Krankenwagen“ nimmt die oldenburgische Malteser-Zentrale in Lohne entgegen, Tel. 04442/92500.

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