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So starb Papst Franziskus - Vatikan gibt Details bekannt

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Am Abend wurde in einem eigenen Ritus der Tod des Papstes von führenden Kardinälen festgestellt. Zehntausende beten auf dem Petersplatz für ihn.

Der Vatikan hat Informationen über die genaueren Umstände des Todes von Papst Franziskus bekannt gegeben. Das Oberhaupt der katholischen Kirche war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren in seiner Wohnung im Gästehaus Santa Marta im Vatikan gestorben.

Am Abend hatten hochrangige Kardinäle am offiziellen Ritus der Feststellung des Todes teilgenommen. Diese Aufgabe kommt dem Camerlengo, dem US-amerikanischen Kardinal Kevin Farrell (77) zu. Er hatte am Morgen auch den Tod des Papstes verkündet. Anwesend bei dem abendlichen Geschehen war auch der Dekan des Kardinalskollegiums, derzeit der 91 Jahre alte Kardinal Giovanni Battista Re, sowie der Direktor des vatikanischen Gesundheitsamtes samt Stellvertreter, dazu der päpstliche Zeremonienmeister, Erzbischof Diego Giovanni Ravelli. Dieser ist für Vorbereitung und Ablauf des Bestattungsritus zuständig.

Als Todesursache wurde bekannt, Papst Franziskus habe einen Hirnschlag erlitten, sei dann ins Koma gefallen und schließlich am Ostermontag um 7.35 Uhr an einem irreversiblen Herz-Kreislauf-Versagen gestorben. Das bestätigte der Vatikan am Abend.

So geht es weiter

Bereits am Dienstag kommen vor allem die in Rom lebenden Kardinäle zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten und Termine festzulegen. Laut Vatican News könnte der Leichnam von Papst Franziskus am Folgetag, also am Mittwoch, in den Petersdom überführt werden. Dann wäre es auch den zahlreichen Gläubigen, die wegen der Osterfeierlichkeiten und des Heiligen Jahres in Rom sind, möglich, sich von dem Verstorbenen am Sarg zu verabschieden. Anders als bislang üblich wird sein Leichnam nicht auf einem hochstehenden Katafalk, sondern im einfachen Holzsarg aufgebahrt. Das hatte Franziskus selber so bestimmt.

Die beiden in Deutschland lebenden Kardinäle Reinhard Marx (71) aus München und Rainer Maria Woelki (68) aus Köln werden in den nächsten Tagen nach Rom aufbrechen. Woelki erklärte am Abend im WDR, zur Beisetzung von Franziskus nach Rom reisen und dann bis zum Beginn der Zusammenkünfte der Generalkongregation und schließlich des Konklaves in der Ewigen Stadt bleiben zu wollen. Dritter deutscher Konklave-Teilnehmer ist Kardinal Gerhard Ludwig Müller (77), von 2012 bis zu seiner Abberufung 2017 durch Papst Franziskus Chef der Glaubenskongregation im Vatikan; er lebt weiterhin in Rom.

Tausende auf dem Petersplatz

Unterdessen haben tausende Menschen am Montagabend auf dem Petersplatz für den toten Papst gebetet. Der "Chef des Petersdoms", Kardinal Mauro Gambetti, leitete das Rosenkranzgebet und gedachte zu Beginn des Verstorbenen. Er erinnerte an die häufig von Franziskus genutzte Aussage "Vergessen Sie nicht, für mich zu beten" und rief zum gemeinsamen Gebet für den Pontifex auf.

"Im Glauben an den auferstandenen Christus, den wir an diesem heiligen Ostertag feiern, wissen wir, dass der Tod keine Tür ist, die sich schließt, sondern der Eingang zum himmlischen Jerusalem, wo die Klage in Tanz verwandelt wird und die Trauerkleidung in ein Gewand der Freude", so Gambetti. Er danke Gott für das Geschenk des Dienstes von Papst Franziskus. "Wir möchten ihn dem barmherzigen Vater anvertrauen, in Gemeinschaft mit Maria, Mutter der Kirche, der Königin des Himmels, und auf die Fürsprache des Apostels Petrus", schloss der Kardinal.

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