Das Gotteshaus wird „offener gestaltet“

So will die Oldenburger Forumskirche künftig einladender wirken

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Zur Straße hin offenstehenden Portale sollen mehr Licht in den Innenraum von St. Peter lassen – und Passanten den Blick hinein ermöglichen. Die Bänke werden für die Sanierung ausgebaut und auf Dauer wohl Stühlen weichen.

Dunkel und zuweilen düster wirkend, mit schweren Bronzetüren davor. Nicht gerade der ideale Eingangsbereich für ein Gotteshaus, das auch auf Menschen ohne engen Kirchenbezug offen und einladend wirken möchte. Deshalb wollen die Verantwortlichen des City-Kirchen-Projekts „Forum St. Peter“ in Oldenburg, zu dem St. Peter als „Forumskirche“ gehört, notwendige Sanierungsmaßnahmen für weitere Veränderungen nutzen. Heller und einladender – so soll das Gotteshaus am Rande der Oldenburger City danach wirken.

Bei dem 1,2 Millionen-Euro-Projekt werden zum einen offensichtliche Schäden wie maroder Putz oder der Riss in der Bodenplatte repariert, der sich quer durch die Kirche zieht. Aber die Stiftung Forum St. Peter Oldenburg als Bauherr will mit weiteren Maßnahmen die „die Kirche offener gestalten“, wie Kuratoriumsmitglied Pfarrer Johannes Arntz erklärt.

Oldenburger Forumskirche soll heller werden

Eine der augenfälligsten Veränderungen: Die schweren Bronzetüren des Hauptportals werden künftig tagsüber offenstehen. Dadurch wird Passanten der Blick durch neue, zusätzliche Glastüren in die Kirche möglich. „Die transparenten Türen sollen das zuweilen sehr dunkle Innere des Gotteshauses aufhellen“, erklärt Benedikt Feldhaus. Der Theologe leitet das Forum St. Peter.

„Ziel ist es, dass sich der sanierte Kirchenraum dem Besucher warm, hell und freundlich öffnet“, so Feldhaus weiter. „Wir wollen mit der St.-Peter-Kirche am Rande der Innenstadt in Verbindung mit dem Forum einen Ort der Ruhe, zum Verweilen und zum Gebet gestalten.“ Auch Innenbeleuchtung, Farben und Bodenbelag würden unter dieser Zielsetzung überarbeitet.

Künftig Stühle in der Oldenburger Forumskirche

Nach Ansicht des planenden Architekten Michell Otto sind die Veränderungen aber nicht etwa ein radikaler Bruch mit der Vergangenheit. Sondern: eine Rückbesinnung auf die Grundidee der Kirche. Der Entwurf stelle die ursprüngliche architektonische Sprache des 1876 fertiggestellten neogotischen Baus als „zur Straße offene Wegekirche“ wieder her.

Ein weiterer wichtiger Schritt sei eine neue Bestuhlung, so Feldhaus. Bisher gibt es keinen Mittelgang. Die durchgehenden Bänke wirkten wie eine Barriere und wenig einladend. Sie würden bereits zu Beginn des Bauprojekts Mitte August aus der Kirche entfernt und zunächst zwischengelagert. Wenn überhaupt, dann sollten sie anschließend nur vorübergehend und geteilt – also mit Zwischengang - wieder eingebaut.

Oldenburger Forumskirche wird im August ausgeräumt

Ziel sei eine Umstellung auf Stühle. „Stühle, die auch über Kniebänke verfügen, lassen sich an die unterschiedlichen Angebote und Veranstaltungsformate in dem Gotteshaus wesentlich flexibler anpassen“, sagt Theologe Feldhaus.

Zu Beginn der Umbauarbeiten planen die Organisatoren noch eine besondere Aktion: In der Zeit vom 11. bis zum 14. August werden die Bänke bereits ausgebaut sein. In der Kirche sollen dann Gottesdienste gefeiert werden, es wird Stille-Angebote geben, ein Chor-Konzert, ein offenes Singen, einen Film-Gottesdienst und weiteres. „Wir möchten, dass das Gotteshaus als besonderer, sakraler und zugleich offener Ort erfahren werden kann“, so Feldhaus.

Forumskirche frühestens Ostern 2025 wieder offen

Am letzten Tag der Aktion erklären die Verantwortlichen Interessierten bei einer Informationsveranstaltung die Umbaumaßnahmen. Danach wird die Kirche vorübergehend geschlossen. Sonntagsgottesdienste werden dann in der Kapelle des benachbarten Pius-Hospitals gefeiert. Mit dem Abschluss und der Wiedereröffnung rechnet der Leiter des Forums frühestens Ostern 2025.

Die Innenraumsanierung wird wesentlich aus Kirchensteuermitteln bezuschusst. Die bereits laufende Orgelsanierung wird zu hundert Prozent über den Kirchenfonds St. Peter als Gebäudeeigentümer finanziert.

Cityseelsorge Oldenburg
Das Forum St. Peter in Oldenburg arbeitet seit Oktober 2010 und gehört zu einem Netzwerk von bundesweit 116 Projekten der katholischen Cityseelsorge. Im Bistum Münster gibt es neben dem Forum mit ähnlichem Ansatz noch das Kirchenfoyer in Münster und das Gasthaus in Recklinghausen.

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