Hildesheimer Bischof: Wir können stärker helfen als wir uns einreden

Sozialbischof Wilmer: Wir können und müssen mehr gegen Armut tun

  • Der katholische Sozialbischof Heiner Wilmer ruft zu mehr gesellschaftlichem Engagement auf.
  • "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir stärker helfen können, als wir uns hier und da einreden", sagte der Hildesheimer Bischof.
  • Den von Armut Betroffenen müsse "unser Herz und unser beherztes Handeln" gelten.

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Der katholische Sozialbischof Heiner Wilmer ruft zu mehr gesellschaftlichem Engagement auf. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir stärker helfen können, als wir uns hier und da einreden", sagte der Hildesheimer Bischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Es sei erschreckend, wie massiv Armut zunehme. Den Betroffenen müsse "unser Herz und unser beherztes Handeln" gelten, so der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Er dankte allen, die bereits helfen.

"Mehr Aufmerksamkeit schenken"

"Mich besorgt, dass wir denen zu wenig Aufmerksamkeit schenken, die unterhalb des Existenzminimums leben, die die steigenden Heizkosten nicht mehr zahlen und die Folgen der Preissteigerungen nicht tragen können", sagte Wilmer. Die Kirche unterstütze diese Menschen finanziell und seelsorgerisch.

Aufgabe der Kirche sei auch, den Staat für seine soziale Verantwortung in die Pflicht zu nehmen. Gesellschaft, Kirche und Staat müssten deutlich mehr tun für jene, die jetzt von Not neu oder deutlich stärker betroffen seien, sagte der Bischof.

"Besonnen und gemeinsam handeln"

Wilmer warnte vor zunehmender Aggression in der Sprache und forderte stattdessen besonnenes Handeln. "Die Fragen müssen doch sein: Wie schauen wir uns gegenseitig in die Augen? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen? Überlegen, dann anpacken", so der Bischof.

Er rief angesichts von Herausforderungen wie der Klimakrise, dem Artensterben und Fluchtbewegungen dazu auf, den Blick auf die Welt zu weiten. Alles hänge mit allem zusammen und müsse gemeinsam betrachtet werden. Konkret ermunterte der Bischof dazu, den eigenen Lebensstil umzustellen: "Es hätte ja keine schweren Folgen für uns hier, wenn wir den Gürtel etwas enger schnallen."

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