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Der Caritasverband und der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) kritisieren den vom EU-Parlament verabschiedeten Matic-Bericht. Sie begrüßten unter anderem die Rechte auf sexuelle Selbstbestimmung und das Recht auf Beratung. Sie erheben Widerspruch beim "Menschenrecht auf einen Schwangerschaftsabbruch".
Der Deutsche Caritasverband und der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) haben den vom EU-Parlament Ende Juni verabschiedeten Matic-Bericht kritisiert. In einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung begrüßen sie das Ziel des Berichts, die Rechte auf sexuelle Selbstbestimmung, sexualpädagogische Bildung und Prävention sowie das Recht auf Beratung zu stärken. Sie erheben aber Widerspruch gegen das dort formulierte Recht auf Schwangerschaftsabbruch.
Es könne kein "Menschenrecht auf einen Schwangerschaftsabbruch" geben, kritisierte die SkF-Bundesvorsitzende Hildegard Eckert. Bei einem Schwangerschaftsabbruch stoße das Selbstbestimmungsrecht an seine Grenze, da es auch um das Leben und die Rechte des Ungeborenen gehe.
Verstoß gegen Menschenwürde und das Recht des Kindes
Anders als in vielen Ländern gebe es in Deutschland einen Zugang zu einem medizinisch sicheren Schwangerschaftsabbruch, betonte sie. "Der in Deutschland nach langen und schwierigen Debatten ausgehandelte Kompromiss zur gesetzlichen Regelung des Schwangerschaftsabbruchs hat sich als tragfähig erwiesen, weil er sowohl die Grundrechte der Schwangeren als auch des ungeborenen Kindes berücksichtigt." Verbunden mit Beratung und flankierenden Hilfen, biete er vielen Frauen neue Perspektiven.
Caritas-Präsident Peter Neher betonte, Frauen, die sich nach einer Beratung für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, müssten das Recht haben, dass dieser medizinisch sicher durchgeführt wird. "Doch ein grundsätzliches Recht auf Schwangerschaftsabbruch, wie im Bericht gefordert, verstößt gegen die Menschenwürde und das Recht des Kindes. Dem widersprechen wir in aller Entschiedenheit."
SkF im Einsatz für schwangere Frauen
Caritas und SkF setzen sich seit vielen Jahrzehnten für schwangere Frauen in schwierigen Lebenslagen und Konfliktsituationen ein. Seit 1. Juli vertritt der SkF als zentrale Fachstelle des Caritasverbandes über 270 katholische Schwangerschaftsberatungsstellen an mehr als 500 Orten in ganz Deutschland.