BUNDESTAGSWAHL

Pflege, Elterngeld, Soziales: Caritas-Forderungen an neue Bundesregierung

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Im Februar wird ein neuer Bundestag gewählt. Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa fordert dringende Veränderungen in der Sozialpolitik.

Pflege, Elterngeld, Klimawandel, Lebensschutz: Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, formuliert in einem Zehn-Punkte-Katalog sozialpolitische Erwartungen an die nächste Bundesregierung. Statt Zick-Zack-Kurs und besserwisserischer Profilierungen müsse die künftige Regierung Veränderungskraft, Zukunftsmut und Geschichtsbewusstsein beweisen, schreibt Welskop-Deffaa in der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“.

Die Caritaspräsidentin spricht sich für eine Pflege-Bürgerversicherung aus. Die junge Generation könne nicht die Kosten tragen für eine Vollkasko-Absicherung der Babyboomer-Generation, „die über Jahre hinweg nur homöopathische Beiträge in die Pflegeversicherungen gezahlt hat.“

Für Änderung beim Elterngeld

Eindringlich fordert Welskop-Deffaa, Elterngeld künftig nur zu zahlen, wenn es beide Partner hälftig in Anspruch nehmen: „Eine moderne Familie braucht ein selbstverständliches, partnerschaftliches Miteinander der Eltern.“ Bisher kann auch nur ein Elternteil allein - in aller Regel die Mutter - bis zu zwölf Monate lang Elterngeld erhalten.

Neu in den Mittelpunkt stellen müsse eine neue Regierung den Zusammenhang zwischen Sozial- und Klimapolitik. „Von den Klimafolgen sind die einkommensärmeren Teile der Bevölkerung zuerst betroffen, teure Klimaanpassung hingegen kommt ihnen meist zuletzt zugute und verschlingt Ressourcen, die für soziale Dienste fehlen“, so die Caritas-Präsidentin.

Widerstand gegen „schleichende Eugenik“

Schließlich ruft Welskop-Deffaa zum Widerstand gegen eine „schleichende Eugenik“ in Deutschland auf. Diese sieht die Caritaspräsidentin in den aktuellen Debatten über Beihilfen zur Selbsttötung und bei der Anwendung von Pränataldiagnostik. „Eine Unterscheidung zwischen wertvollem und unwertem Leben würde die Wurzeln der Sozialpolitik zerstören, der sich wechselnde Regierungen in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg verpflichtet wussten.“

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