Katholikin aus Kleve fordert Anerkennung homosexueller Partnscherschaften

SPD-Politikerin Hendricks will Weihe von Frauen

Die aus Kleve stammende und katholisch engagierte SPD-Politikerin Barbara Hendricks fordert die katholische Kirche auf, Frauen zu Diakonen, Priestern und Bischöfen zu weihen und homosexuelle Partnerschaften zu segnen.

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Die SPD-Politikerin Barbara Hendricks hat die katholische Kirche aufgefordert, auch Frauen zu Diakonen, Priestern und Bischöfen zu weihen. „Alle Weiheämter müssen auch für Frauen offenstehen“, sagte sie in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Die Bewegung Maria 2.0, die sich ebenfalls für dieses Ziel einsetzt, bezeichnete sie als „bemerkenswerte Initiative“. Die frühere Umweltministerin, die Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist und aus Kleve am Niederrhein stammt, betonte: „Wenn die katholische Kirche in Deutschland die vielen ehrenamtlich engagierten Frauen nicht hätte, wäre sie schon längst tot.“

 

Keine Ehe, aber Segnung für homosexuelle Paare

 

Hendricks, selbst mit einer Frau verheiratet, forderte auch eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften durch die katholische Kirche. Dabei verlange sie keine Gleichstellung mit der Ehe, aber eine Segnung. „Es gibt wirklich keinen Grund, Pferde, Traktoren und Häuser zu segnen, aber homosexuelle Paare nicht“, so die Katholikin.

Hendricks begrüßte den im Herbst startenden Reform- und Dialogprozess der deutschen Kirche, den sogenannten „synodalen Weg“. Zwar sei sie nicht sicher, ob er zu Ergebnissen führen werde oder nur zu wenigen Übereinkünften zwischen den Laien auf der einen und der Bischofskonferenz auf der anderen Seite. „Aber im Prinzip ist es ein wichtiger Schritt zur Erneuerung der Kirche in Deutschland.“

 

Noch viel zu tun für neues Vertrauen

 

Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals läuft nach Auffassung des ZdK-Mitglieds in den einzelnen Diözesen unterschiedlich. „Ich glaube, dass man sich in den meisten Bistümern zumindest bemüht“, sagte sie. Auf die Frage, ob die Kirche schon auf einem guten Weg sei, antwortete Hendricks, sie sei nicht sicher. Es werde noch viel Zeit und Mühe kosten, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen.

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