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Sie wollen viele Stehtische aufstellen im Zentrum der Freien Christengemeinde Hoffnung in Cloppenburg. Als Ort für kurze, aber intensive Gespräche. Bei denen etwa ein Katholik und ein Muslim über ihre Religion sprechen: „Woran glaubst du?“, „Wie fastest du?“, „Wie denkst Du über Tod und Auferstehung?“
Jeweils fünf Minuten, dann ertönt ein Gong und es geht weiter zum nächsten Tisch, ähnlich wie beim „Bäumchen wechsel dich“. Wo der Katholik dann vielleicht mit einem Mitglied der Neuapostolischen Gemeinde ins Gespräch kommt und der Muslim mit einem der Freien Christengemeinde.
Es ist auf alle Fälle Neuland, was der „Runde Tisch der Religionen“ in Cloppenburg am 2. März ab 18 Uhr betreten will, mit seiner Einladung zum ersten religiösen „Speed-Dating“ in der Stadt.
Intensive Gespräche – auch über Unterschiede
Die Mitglieder dieses Kreises – zwei bis drei aus jeder Gemeinschaft – treffen sich seit mehr als einem Jahr regelmäßig. Mitglieder der Moschee-Gemeinde hatten die Idee dazu am Rande eines Flüchtlingsseminars in der Katholischen Akademie Stapelfeld entwickelt. Seither kommen einmal im Monat Vertreter der Katholiken, der evangelischen Christen, der Neuapostolischen Gemeinde und der Freien Christengemeinde reihum abwechselnd bei einer der Gemeinschaften zusammen.
Heinrich Dickerhoff, pädagogischer Direktor der Stapelfelder Akademie war von Anfang an dabei und berichtet von intensiven Gesprächen, etwa über das Thema Beten. Es werde offen über Unterschiede geredet, „aber alles in großem Respekt voreinander“.
Zeit, an die Öffentlichkeit zu gehen.
Nach einem Jahr sei es an der Zeit, die Öffentlichkeit in den Prozess des Kennenlernens einzubeziehen, so Dickerhoff. Der Ablauf eines Speed-Datings sei dafür ideal.
„Vorurteile abbauen geht am besten durch Kennenlernen“, sagt er. „Deutschland wird vielfältiger und da müssen wir aufpassen, dass Religion nicht missbraucht wird, um Menschen gegeneinander aufzuhetzen.