Alte Bräuche – neue Ideen: Videodreh mit Pfarrer in der Apotheke

St. Anna Neuenkirchen spendet Blasiussegen im „Drive-In“

  • Am 3. Februar ist der Gedenktag des heiligen Blasius.
  • Der Patron soll bei Halskrankheiten helfen.
  • Die Pfarrer der Gemeinde St. Anna Neuenkirchen spenden den traditionellen Segen auf Distanz – beim „Drive-In“ vor der Kirche.

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„Vorfahren, Mundschutz auf, Fenster auf, kontaktloser Blasiussegen, weiterfahren!“ – heißt es auf dem Plakat der Gemeinde St. Anna Neuenkirchen. „Im Seelsorgeteam haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir in diesen Zeiten den Menschen diesen Segen spenden können“, berichtet Marie Ramrath, Pastoralreferentin der Pfarrei, auf Anfrage von „kirche-und-leben.de“.

Am kommenden Sonntag sind alle Gläubigen eingeladen, zwischen elf und zwölf Uhr auf den Kirchplatz vorzufahren und auf Distanz den Blasius-Segen zu erbitten: „Dieses Angebot ist auch für Ältere gedacht, die sich gerade nicht in die Kirchen trauen.“ Angehörige aus einem Haushalt könnten ihre Eltern oder Großeltern so sicher im Auto begleiten.

 

Inspiriert von den Sternsingern

 

„Ursprünglich haben wir uns die Idee bei verschiedenen Sternsinger-Gruppen abgeguckt“, berichtet Ramrath. Fotos von Autos in den sozialen Medien, die an den Sternsingern vorbeifuhren, hätten sie inspiriert ein ähnliches Angebot zu machen.

Traditionell wird der Segen mit zwei überkreuzten Kerzen im Gottesdienst zum Gedenktag des Patrons gespendet. Am 3. Februar begeht die katholische Kirche das Fest des heiligen Blasius, der zu den „Vierzehn Nothelfern“ gezählt wird: Der im Jahre 316 durch Enthauptung ums Leben gekommene Märtyrerbischof soll nach der Legende durch seinen Segen einem Kind geholfen haben, das an einer verschluckten Fischgräte zu ersticken drohte.

 

Videodreh für den YouTube-Kanal der Gemeinde in einer Apotheke

 

In einem Video auf dem YouTube-Kanal von St. Anna Neuenkirchen erklärt der leitende Pfarrer Markus Thoms, was es mit dem Brauchtum auf sich hat. Pastor Antony Mooleparambil unterstützt dabei als Kameramann und platziert seinen Chef für den Dreh in einer Apotheke.

„Krankheiten des Leibes und der Seele gehören zu unserem Leben. Sie beeinflussen es und schränken es mitunter ein. Corona macht uns das seit einem Jahr deutlich“, sagt Thoms in dem Impuls und betont: „Der Blasiussegen ersetzt keine Impfung oder ein Medikament, auch der Arztbesuch gehört in unserem Leben dazu.“ „Heil-sein“, das sei aber etwas was man sich nicht kaufen könne: „Es ist ein Geschenk, das wir von Gott erbitten. Das Vertrauen in Gott und der Segen will uns deutlich machen: „Gott begleitet dich und trägt dich auch in Zeiten der Krankheit.“

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