Ernteteppich aus Lebensmitteln zeigt das Leben des Bischofs in acht Bildern

St. Martin in Bildern - wie aus einem Soldaten ein Heiliger wurde

  • Der diesjährige Ernteteppich in der St.-Marien-Kirche in Haltern zeigt in acht Motiven Lebensstationen des heiligen Martin.
  • Gezeigt wird die Darstellung bis zum Fest des Heiligen am 11. November.
  • Mit einem Puzzle aus 250 Teilen kann das Gesamtbild zu Hause nachgelegt werden.

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Wer vom Leben des heiligen Martin fasziniert ist oder dessen Geschichte wiederentdecken möchte, der kann bei der Betrachtung des diesjährigen Ernteteppichs in der Kirche St. Marien an der Gildenstraße in Haltern vieles erfahren. Bis zum Fest des beliebten Heiligen am 11. November ist der aus abgelaufenen Lebensmitteln gestaltete Ernteteppich zu sehen.

„Es war viel Arbeit. Aber sie hat Spaß gemacht“, sagt Steffi Kopper über das Werk. Zusammen mit einem Team engagierter Frauen hat die Leiterin der Tageseinrichtung für Kinder St. Marien in der Pfarrei St. Sixtus in Haltern wieder ganze Arbeit geleistet. Sie legten einen Ernteteppich, der in diesem Jahr länger als in den Vorjahren betrachtet werden kann.

 

Stationen aus dem Leben von St. Martin

 

Weil aufgrund der Corona-Situation lange Zeit ungewiss war, ob in diesem Jahr größere Martinsumzüge stattfinden können, hatte das Vorbereitungsteam überlegt, in diesem Jahr den berühmten Heiligen im Rahmen eines Ernteteppichs vorzustellen. Steffi Kopper, die bereits seit 16 Jahren immer wieder mit neuen Motiven in Form eines Ernteteppichs Szenen aus der Bibel, der Kirchengeschichte und aus dem aktuellen Kirchengeschehen gestaltet, wollte nun auf diese Weise besonders den Kindern die Geschichte vom heiligen Martin nahebringen.

Acht Motive auf 20 Quadratmeter Fläche zeigen Stationen aus dem Leben von St. Martin: Sie beginnen mit der Kindheit, als die Familie von Ungarn nach Italien zog und Martin als Kind die ersten Geschichten von Gott und Jesus Christus hörte, erklärt Steffi Kopper.

 

Begegnung mit dem Bettler

 

Ein zweites Motiv zeigt den 15-jährigen Martin, der Soldat werden musste. Er war sehr traurig darüber. Von seinem Sold gab er Ärmeren etwas ab. Das dritte Motiv zeigt Martin, wie er, auf einem Pferd reitend, einen frierenden Bettler bemerkt. Er sucht in seinen Taschen nach Geld, aber er hatte schon alles verschenkt. Er greift nach seinem Schwert und teilt seinen Mantel in zwei Teile. Eine Hälfte gibt er dem Bettler, die andere behält er.

In dem vierten Bild erscheint ihm Jesus im Schlaf. Staunend sieht Martin, dass er die Hälfte seines Mantels trägt und zu seinem Engel sagt: „Seht, das ist Martin. Was er dem armen Bettler Gutes getan hat, das er mir getan.“

 

Versteck im Gänsestall

 

Martin fasst den Entschluss, sich taufen zu lassen. Er will nicht mehr Soldat sein und macht sich auf den Weg in seine alte Heimat. Räuber nehmen ihn gefangen, wie das fünfte Bild zeigt. Die Räuber sind beeindruckt von der Angstlosigkeit des Gefangenen und lassen ihn laufen.

Nach seiner Priesterweihe versteckt sich Martin in einem Gänsestall, um nicht zum Bischof gewählt zu werden. Doch die schnatternden Gänse im sechsten Bild verraten sein Versteck, sodass Martin doch noch Bischof wird.

 

Martinstag am 11. November

 

Ein Vater bittet Martin um Hilfe für seine gelähmte Tochter. Wie durch ein Wunder heilt Martin die Kranke, wie das siebte Bild im Ernteteppich zeigt.

Martin stirbt an einem 11. November. An vielen Orten wird jedes Jahr an diesem Tag mit Liedern, Umzügen und Spielen des heiligen Martin gedacht. Das achte Motiv zeigt deshalb Kinder mit ihren Laternen.

 

Führungen zum Ernteteppich möglich

 

„Es ist eine schöne Geschichte, die ich auch immer wieder gern unseren Kindern in der Kita erzähle“, sagt Steffi Kopper. Organisiert hat sie auch aus dem Gesamtbild des Ernteteppichs ein Puzzle aus 250 Teilen. Es kann für zehn Euro in der St.-Marien-Kirche erworben werden.

Für Interessierte bietet die Pfarrei Führungen an. Über die Termine informiert das Pastoralbüro, Telefon 02364/92 36 101. Ein anschließendes Kaffeetrinken im Pfarrheim kann aufgrund der Corona-Beschränkungen noch nicht angeboten werden.

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