Kein Missbrauchs-Vorwurf mehr – aber ein zweites Verfahren

Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen Priester aus Lohne

Gegen den von der katholischen Kirche suspendierten Priester des Bistums Münster aus Lohne wird weiter staatsanwaltschaftlich ermittelt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Donnerstag zur Überraschung des Bischöflich Münsterschen Offizialats mit.

Anzeige

Gegen den von der katholischen Kirche suspendierten Priester des Bistums Münster aus Lohne im Kreis Vechta wird weiter staatsanwaltschaftlich ermittelt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Donnerstag mit. „Wir sind von dieser Entscheidung völlig überrascht worden“, sagte Ludger Heuer, Pressesprecher des Bischöflich Münsterschen Offizialats, zu Kirche+Leben. 

Eingestellt worden ist laut Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen. In einem zweiten Verfahren wegen des Verdachts auf den Besitz jugendpornografischer Schriften werde aber weiter ermittelt.

Die Missbrauchs-Ermittlungen gingen auf die Anzeige von zwei Jugendlichen im Sommer zurück. Das einzige vorliegende Beweisstück, ein Bild, ist laut Staatsanwaltschaft nicht als pornografisch einzustufen. Daher sei das Missbrauchs-Verfahren eingestellt worden.

 

Priester bleibt beurlaubt

 

Auf dem Rechner des Priesters seien jedoch Bilder gefunden worden, die den Verdacht auf den Besitz jugendpornografischer Schriften begründen könnten. Dieses Verfahren sei abgetrennt und an die hierfür zuständige Staatsanwaltschaft Hannover zur Überprüfung weitergeleitet worden.

Solange das Verfahren läuft, ruhen laut Offizialat Vechta die kirchenrechtlichen Ermittlungen. Der Priester bleibe beurlaubt.

Anzeige