Finanzielle Höhe der Sachleistungen noch unklar

Stadt will Katholikentag fördern – Reaktionen zuversichtlich

Der Stadtrat von Münster hat im Grundsatz beschlossen, den Katholikentag 2018 mit Sachleistungen zu fördern.

Anzeige

Der Stadtrat von Münster hat im Grundsatz beschlossen, den Katholikentag 2018 mit Sachleistungen zu fördern. Obwohl ein finanzieller Umfang noch nicht beziffert wird, äußerten sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sowie Vertreter aus dem Bistum Münster am Donnerstag (07.05.2015) zuversichtlich.

ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper sagte in Bonn, er wolle der Vollversammlung des ZdK empfehlen, den Katholikentag auf Basis des Ratsentscheids in Münster durchzuführen. Dieser Beschluss könnte am Freitag (08.05.2015) in Würzburg fallen.

 

Beschluss gebe „Planungssicherheit“

 

„Der Beschluss gibt uns die notwendige Planungssicherheit und signalisiert, dass die Stadt Münster den Katholikentag nach Kräften unterstützen wird“, sagte Vesper. Für diese Sicht ist offenbar nicht entscheidend, welchen finanziellen Wert die Sachleistungen haben, sondern dass sie überhaupt zugesagt sind.

Ähnlich äußerte sich der Diözesanbeauftragte des Bistums für den Katholikentag, Domkapitular Klaus Winterkamp. Die Botschaft des Rats sei, dass der Katholikentag „auf Basis der Sachleistungen gefördert werden wird, die im Vorschlag des Oberbürgermeisters und der Stadtverwaltung aufgeführt werden“.

 

Räume, Nahverkehrs-Ticket, Energiekosten

 

Der Vorschlag sieht unter anderem die kostenfreie Nutzung der Halle Münsterland sowie weiterer städtischer Räume vor, einen Zuschuss für ein Nahverkehrs-Kombiticket sowie die Übernahme von Reinigungs- und Energiekosten von städtischen Schulen, die bei Katholikentagen gewöhnlich als Gemeinschaftsquartiere für Teilnehmer genutzt werden.

Bisher beziffert die Stadtverwaltung den Gegenwert dieser Leistungen mit 982.000 Euro. Diese Summe hielt Otto Reiners, Fraktionschef der Grünen im Stadtrat, in der Ratssitzung am Mittwochabend (06.05.2015) für viel zu hoch; zudem sei das Leistungsverzeichnis nicht konkret genug. SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Jung sprach von einer „Grobschätzung der Verwaltung“ und forderte „seriöse“ Kostenangaben.

 

Beschlüsse über Haushaltszahlen später

 

Die derzeitige Kostenaufstellung der Verwaltung fand daher am Mittwoch (06.05.2015) keine Mehrheit im Rat. SPD, Grüne sowie ÖDP / Piraten setzten sich mit dem Vorgehen durch, einen Grundsatzbeschluss zu treffen. Über den finanziellen Gegenwert der Sachleistungen soll abgestimmt werden, wenn genaue Zahlen vorliegen. Diese würden dann auch im Haushalt der Stadt und ihrer Tochterfirmen wie den Verkehrsbetrieben auftauchen.

ZdK-Generalsekretär Vesper bedauerte erneut, dass der Rat Ende März den erbeten Barzuschuss von 1,2 Millionen Euro abgelehnt hatte. Das Vorgehen, mit diesem Geld nachvollziehbar Rechnungen für städtische Leistungen zu bezahlen, halte das ZdK für den besseren und transparenteren Weg. Zugleich lobte Vesper die konstruktiven Gespräche mit der Stadtverwaltung. Auch sei in den vergangenen Wochen eine Vorfreude „in der Stadt, in der Region und im Bistum Münster“ auf den Katholikentag 2018 deutlich geworden.

 

Diözesankomitee: „Das sollte reichen“

 

Das Diözesankomitee der Katholiken zeigte sich „erleichtert“. Die Komitee-Vorsitzende Notburga Heveling erklärte am Donnerstag (07.05.2015), mehr als der Grundsatzbeschluss sei „in der gegenwärtigen politischen Konstellation“ nicht möglich gewesen, „aber das sollte hoffentlich reichen“. Heveling, die auch dem ZdK angehört, will dort für ein Ja zu Münster werben.

Das Diözesankomitee sehe sich mit in der Verantwortung, „dafür zu sorgen, dass sparsam gewirtschaftet und die Stadt bei der Unterstützung des Katholikentags nicht über Gebühr finanziell belastet wird“. Zugleich betonte Heveling, die Stadt Münster werde „in hohem Maß“ vom bundesweit beachteten Katholikentag profitieren.

Anzeige