Netzwerk soll monatliche Aktionen ermöglichen

Stadtdekanat Münster will Initiative „Maria 2.0“ unterstützen

Das katholische Stadtdekanat Münster will die verschiedenen „Maria 2.0“ -Initiativen in den Stadt-Pfarreien besser vernetzen. Das Ziel ist, monatliche Aktionen der Frauen zu ermöglichen.

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Das Stadtdekanat Müns­ter möchte „Maria 2.0“ künftig besser vernetzen, logistische Hilfen leisten und für den Informationsfluss zu allen Pfarreien sorgen. Das teilten Stadtdechant Jörg Hagemann, Ute Cappenberg und weitere Vertreterinnen vom Hauptausschuss des Stadtdekanats bei einer Veranstaltung in Heilig Kreuz mit.

Mehr als 50 Frauen aus müns­terschen Pfarreien, Kirchorten, der Katholischen Studierenden- und Hochschul-Gemeinde, der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD), der Caritas sowie aus Telgte und Warendorf waren zu dem Treffen gekommen. Sie berichteten über ihre Aktionen während der Kirchenstreik-Woche im vergangenen Mai.

 

Stadtdechant Jörg Hagemann: „Machen Sie bitte weiter"

 

„Machen Sie bitte weiter“, bat Jörg Hagemann. Der Stadtdechant hatte sich bereits während der Aktionswoche von „Maria 2.0“ in seiner Gemeinde Münster-Wolbeck klar für das Anliegen positioniert. Auch viele Mitbrüder im städtischen Klerus stünden den Forderungen der Frauen wohlwollend gegenüber „und wollen ein Stück weit mitgehen“. – „Ich habe niemanden gehört, der das schlecht fand“, sagte Hagemann. Es gebe aber auch kritische Stimmen in der Kirche. „Maria 2.0“ sei für die deutsche Kirche „ein Quantensprung der Sonderklasse“.

Die Initiatorinnen von „Maria 2.0“ begrüßten das Angebot des Stadtdekanats. Andrea Voss Frick erklärte: „Wir müssen am Ball bleiben und deutlich machen, dass der synodale Prozess der Bischöfe nicht nur ein Weg ist, sondern auch Ergebnisse zeigen muss.“ Lisa Kötter sagte: „Wir wünschen uns eine geschwisterliche Kirche und freuen uns über alle, die unsere Forderungen unterstützen.“

 

Mehr Austausch der „Maria 2.0"-Gruppen in Münster

 

Der Hauptausschuss des Stadtdekanats hatte sich im Vorfeld intensiv mit den Forderungen der Frauen nach schonungsloser Aufklärung des Missbrauchs­skandals und nach Geschlechtergerechtigkeit in der  Kirche auseinandergesetzt.

Nun wolle man mit den eigenen Möglichkeiten einen Raum für Austausch und Vernetzung bieten. Dazu seien interessierten Frauen in Gemeinden, Gruppen, Verbänden, Einrichtungen und Einzelpersonen willkommen.

 

Bald monatliche Mahnwache?

 

Aufgabe des Stadtdekanats ist, die Seelsorge und den kollegialen Austausch in den Pfarreien durch gemeinsames Handeln zu fördern. Als Mittel­ebene im Bistum Münster vertritt das Gremium die münstersche Kirche auch gegenüber kommunalen Institutionen und der Stadtgesellschaft.

Ergebnis dieses ersten Treffens ist nun, eine „Vernetzungsgruppe“ aufzubauen, um den Austausch in der Stadt zu verbessern, Knowhow zu teilen und die Bewegung lebendig zu halten. Ute Cappenberg und weitere Frauen im Hauptausschuss des Stadtdekanats wollen gemeinsam mit den Initiatorinnen von „Maria 2.0“ und Vertreterinnen der KFD regelmäßige, womöglich monatliche Treffen organisieren.

 

Mehr Service, mehr Teilnehmerinnen

 

„Wir wollen sichtbar machen, dass ‚Maria 2.0‘ kein Strohfeuer ist, sondern ein Leuchtfeuer“, sagte Lisa Kötter. Eine Idee sei etwa, eine monatliche Mahnwache mit Wortgottesdienst auf dem Domplatz zu installieren. „Gleichzeitig wollen wir uns nicht mit theologischen Spitzfindigkeiten verschleißen lassen.“ „Je mehr Service und Infrastruktur wir den Aktions-Teilnehmerinnen vor Ort bieten können, umso mehr Frauen schließen sich unserer Bewegung an“, ist eine Frau aus St. Mauritz überzeugt.

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