Pfarreinführung für Ersten Advent geplant

Stefan Jürgens wechselt von Münster nach Ahaus

Pfarrer Stefan Jürgens verlässt die Pfarrei Heilig Kreuz in Münster. Ab dem Ersten Advent wir er die Leitung von zwei Pfarrein in Ahaus übernehmen. Damit erprobt das Bistum Münster ein neues Leitungsmodell.

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Pfarrer Stefan Jürgens verlässt die Pfarrei Heilig Kreuz in Münster. Ab dem Ersten Advent wird er die beiden Pfarrstellen in Ahaus und Alstätte-Ottenstein antreten. Das ist am Samstag in Ahaus und Münster bekanntgegeben worden. In Ahaus werden die Seelsorgeteams von St. Mariä Himmelfahrt Ahaus, zu dem auch der Ortsteil Graes gehört, sowie von St. Mariä Himmelfahrt Alstätte und Ottenstein (beide ebenfalls Ortsteile von Ahaus) künftig zusammenarbeiten. Jürgens wird die Leitung beider Pfarreien übernehmen. Eine Fusion soll es nicht geben.

Stefan Jürgens war von 1994 bis 1997 bereits als Kaplan in St. Mariä Himmelfahrt Ahaus. Von 2006 bis 2016 war er Pfarrer im zwölf Kilometer entfernten Stadtlohn, wo seine Gottesdienste und Glaubensgespräche auch regelmäßig von Ahausern besucht wurden. „Ich freue mich, wieder ins westliche Münsterland zu kommen“, sagt Jürgens auf Nachfrage von „Kirche-und-Leben.de“. In der ländlichen Umgebung habe er mehr Boden unter den Füßen als in der Stadt. Er selbst habe sich am Donnerstag den Gremien in Ahaus und Alstätte-Ottenstein vorgestellt und sei auf eine „offene und wohlwollende Atmosphäre“ gestoßen. In Münster ist Jürgens seit 2016 Pfarrer.

 

Jürgens lobt Bistumsentscheidung gegen Fusion

 

Die Bistumsleitung hatte vor einer Woche die Gremien in Ahaus und Alstätte über die zukünftige Zusammenstellung der Seelsorgeteams informiert: „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, mit Ihnen gemeinsam ein Pilotprojekt zu starten, das auch für andere Pfarreien unseres Bistums erforderlich sein wird“, hatte Generalvikar Klaus Winterkamp verkündet. Die Überlegungen waren notwendig geworden, nachdem der Ahauser Pfarrer Heinrich Plaßmann und der Alstätter Pfarrer Matthias Wiemeler ihren Weggang für den Herbst angekündigt hatten.

Stefan Jürgens lobt die Entscheidung der Bistumsleitung, keine Fusion auf Pfarreiebene durchzuführen. „Ich weiß, dass Fusionen in den Gemeinden sehr viel kaputt machen können“, sagt er. Die Zusammenführung des Seelsorgeteams hingegen hält er für einen „logischen“ Schritt angesichts der schrumpfenden Zahl hauptamtlicher Seelsorger. Er freue sich sehr darauf, diesen Wandel in Ahaus mitgestalten zu dürfen. Dabei setze der neue Pfarrer auch auf das Engagement und die Verantwortung der Gemeindemitglieder: Partizipation schafft Motivation, so seine These.

 

Besetzung der Stelle stimmt Pfarrei versöhnlich

 

Abgesehen von den beiden Ortsteilen Wüllen und Wessum, die zur Pfarrei St. Andreas und Martinus zusammengelegt wurden, ist Jürgens dann Leitender Pfarrer für das gesamte Ahauser Stadtgebiet. Die Pfarreinführung von Stefan Jürgens ist in Alstätte für den 30. November, den Vorabend zum Ersten Advent, geplant. In Ahaus wird Jürgens am 1. Dezember von Dechant Jürgen Lürwer in sein Amt eingeführt. Jürgens wird im Pfarrhaus in Ahaus wohnen. Ins Pfarrhaus in Alstätte, kündigte Personaldezernent Render an, soll möglichst vor Dezember ein weiterer Priester einziehen.

In den Gemeinden war im Verlauf der vergangenen Woche viel Unmut über die Entscheidung der Bistumsleitung laut geworden. „Da bekommen wir ein Konzept vom Bistum diktiert, sollen aber selbst sehen, wie wir das umsetzen. Das passt doch nicht zusammen!“, äußerte ein Pfarreiratsmitglied gegenüber „Kirche-und-Leben.de“. Man sei gern in die Entscheidungsfindung eingebunden worden. Das Einzige, was versöhnlich stimme, sagte ein Mitglied des Kirchenvorstands, sei die Tatsache, dass jetzt ein guter und den Ahausern bekannter Pfarrer die Stelle übernehme.

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