Die neuen Priester im Bistum Münster / Teil 3

Stefan Rosenbaum aus Marl wird zum Priester geweiht

Stefan Rosenbaum wird am Pfingstsonntag, 9. Juni, um 14.30 Uhr im Dom in Münster zum Priester geweiht. Er möchte in seinem Leben eine gemeinschaftliche Spiritualität verwirklichen.

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„Gott kann man im Alltag erfahren und erleben.“ Dessen ist sich Stefan Rosenbaum absolut sicher. Immer hat er das erfahren. Und darum hat er sich auf den Weg gemacht. Einen Weg, der in der Priesterweihe mündet. „Dabei ging es nicht immer geradeaus, aber doch mit einem roten Faden. Und so, wie es jetzt ist, fühlt es sich gut an“, sagt der 38-Jährige.

Mit 18 Jahren empfing der gebürtige Marler das erste Mal das Sakrament der Versöhnung. „Das war für mich unglaublich befreiend und erlösend. Ich spürte, dass es diesen Gott wirklich gibt. Es war der Beginn einer Beziehung zu ihm“, erzählt Rosenbaum.

 

Gemeinschaft für Studierende gegründet

 

Ohne genau zu wissen, in welche Richtung es gehen sollte, startete er sein Theologie-Studium in Münster, lernte die Gemeindearbeit kennen und gründete vor 16 Jahren gemeinsam mit Weihbischof Chris­toph Hegge die Weggemeinschaft für Studierende.

„Wir haben uns zwei Mal im Monat getroffen. Ich habe gemerkt, wie wichtig die Gemeinschaft für meine individuelle Beziehung zu Gott ist und wie ich sein Wort im Alltag mit anderen leben kann“, berichtet er.

 

„Gespürt, dass ich etwas tun muss“

 

Ein besonderes Anliegen ist es ihm, auf die Menschen am Rand zuzugehen. Gern erinnert er sich an die erste offene Weihnachtsfeier am Heiligen Abend in St. Martini. „Dort habe ich gespürt, dass ich etwas tun muss. Ich habe tolle Momente mit den Gästen erlebt. Das war für mich Weihnachten“, sagt er. Er habe gemerkt, wie wichtig es ihm sei, Christus im anderen zu entdecken. „Das ist nicht immer einfach. Aber mich an andere zu verschenken, erfüllt mich innerlich mit Freude“, ist ihm deutlich geworden.

Inzwischen hatte Rosenbaum nach dem Theologie-Studium die Ausbildung zum Pastoral­referenten begonnen. Doch die Unruhe war weiter in ihm. „Ich glaube, ich habe immer gespürt, dass ich Priester werden will. Aber ich habe es wohl verdrängt“, gibt er lächelnd zu.

 

Diakon in Coesfeld

 

Denn nach einem intensiven Gespräch mit dem Regens des Priesterseminars, Hartmut Niehues, und dem Einzug ins Priesterseminar Borromaeum war ihm klar: „Ich gehe diesen Weg. Ich bin dankbar, und es ist ein Geschenk, sich darauf einzulassen“, freut sich Rosenbaum über die Klarheit, die diese Entscheidung für ihn gebracht hat. „Ich bin bereit, mein Leben ganz in Gottes Hände zu legen.“

Das Gemeindejahr und die Zeit als Diakon in der Coesfelder Pfarrei Anna Katharina haben ihn noch einmal bestärkt, den richtigen Weg gegangen zu sein. Denn er habe viele verschiedene Felder der Seelsorge kennengelernt. Von der Taufe über Beerdigungen bis hin zur Begleitung von Eltern, die ihr Kind verloren haben.

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