Ideen aus Dorsten-Hervest, Varel, Neukirchen-Vluyn und Münster-Albachten

Sternsingen trotz Corona – so planen vier Gemeinden

  • Rund um den 6. Januar 2021 sind trotz Corona die Sternsinger unterwegs.
  • Wegen der Corona-Pandemie müssen Hygiene-Vorgaben eingehalten werden.
  • Organisatoren in vier Gemeinden berichten von ihren Herausforderungen.

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Um den 6. Januar herum ziehen trotz Corona auch im Jahr 2021 Kinder in bunten Gewändern durch die Straßen und zu den Häusern. Kasper, Melchior und Balthasar spenden den Segen und sammeln für die Sternsinger-Aktion. Allerdings mit Pandemie-Einschränkungen.

Die Lösung in der St.-Paulus-Pfarrei Dorsten-Hervest heißt „Segen to go“. Auf Plätzen und vor Geschäften wollen die Sternsinger stehen. Bislang gab es auch Haussammlungen. „Darauf verzichten wir. Nur eine Gruppe wird Menschen besuchen, die nicht laufen können“, erklärt Pastoralreferent Kai Kaczikowski.

 

Dorsten-Hervest setzt auf „Segen to go“

 

Auch der „Segen to go“ wird anders ausfallen. Die Sternsinger dürfen ihn nur aufsagen, summen oder vom Handy abspielen. Und die Aktion darf nur draußen stattfinden, Stände in Läden sind tabu, Süßigkeiten nur in sicherer Verpackung erlaubt.

„Wir sind trotzdem motiviert, und die Kinder wollen auch“, sagt der Pastoralreferent. Jede Gruppe setze sich aus Menschen zweier Haushalte zusammen. Ein paar Tage vor der Aktion werden die Gewänder zeitversetzt abgeholt. Auch eine Aussendungsfeier soll es geben, so die Planungen. „Wir müssen flexibel bleiben, falls noch Direktiven vom Bistum oder aus der Sternsinger-Zentrale kommen.“

 

Varel lädt in die Kirchen ein

 

Vor anderen Schwierigkeiten steht St. Bonifatius Varel im Oldenburger Land. „Wir sind eine Flächenpfarrei mit weiten Wegen und wenigen Katholiken“, sagt Diakon Klaus Elfert. In Varel, Bockhorn, Jaderberg und Zetel sei die Aktion ohne Autos nicht durchführbar. „Die Sitzdichte darin ist viel zu riskant.“ Um nicht alles ausfallen zu lassen, habe man sich für die „gangbarste Lösung“ entschieden. Die muss allerdings ohne Kinder auskommen: „Wir bitten die Menschen, in unsere vier Kirchen zu kommen.“

Dort finden sie den Segensspruch, gesegnete Kreide und die Sternsinger-Aufkleber. Mehrere Termine um den 6. Januar hat die Pfarrei geplant. Natürlich seien viele enttäuscht. Vor allem die Kinder seien oft auf einen Kakao in die Häuser eingeladen worden. Ein Trost bleibt: Eine Gruppe wird das Segenslied einspielen. Es soll in allen Kirchen laufen.

 

Neukirchen-Vluyn plant Haus- und Platzsammlung

 

Für eine Haussammlung auf Abstand macht sich St. Quirinus im niederrheinischen Neukirchen-Vluyn bereit. Pastoralreferentin Barbara Hemping-Bovenkerk hat mit ihrem Team das Konzept erarbeitet. Mit vielen Teilnehmern rechnet sie nicht: „Wir werden nicht gerade von Sternsingern überrannt.“

Diesmal werden die Könige ihren Segenspruch nur aufsagen. „Wir haben hier viele Hochhäuser mit engen Fluren. Deswegen werden sie vor der Tür warten.“ Am 14. und 15. Januar soll es zusätzlich einen „Segen to go“ auf den Wochenmärkten geben. Falls die Corona-Zahlen hoch bleiben, hat Hemping-Bovenkerk einen Plan B: Dann sollen sich die Menschen den Segen nur auf öffentlichen Plätzen abholen.

 

Tradition mit Vorsicht in Münster-Albachten

 

Vorsichtig zuversichtlich ist Renate Thiedig, die seit 20 Jahren die Sternsinger in Münsters Stadtteil Albachten ehrenamtlich betreut. Sie sieht eine Rest-Unsicherheit, ob gesammelt werden darf: „Das richtet sich auch danach, wie sich die Menschen zu Weihnachten und Silvester verhalten.“ Dennoch hat sie alle Optionen im Blick: Ihr Team hat vor allem Familien angesprochen, die schon früher mitgemacht haben. 80 Sternsinger waren es allein Anfang 2020. Mit so vielen rechnet sie diesmal nicht.

Im Dezember können sich die Sternsinger zeitversetzt Gewänder abholen. Am Aktionstag selbst gibt es den Text, den Stern und die Sammeldose. Die Gruppen starten mit einer Andacht hinter der St.-Ludgerus-Kirche. Fürs Mittagessen – sonst im Pfarrheim - muss jeder selbst sorgen. Ziel aber bleiben die traditionellen Haussegnungen in dem ländlichen Stadtteil. Sei das unmöglich, werden Aufkleber und Karten in den Briefkasten geworfen.

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