Digitaler Ideenaustausch am 28. Dezember geplant

Sternsinger-Besuche abgesagt – Wie geht es im Bistum Münster jetzt weiter?

  • Der Beschluss des Kindermissionswerks, die traditionellen Besuche der Kinder diesmal ausfallen zu lassen, trifft im Bistum Münster etwa 30.000 Teilnehmer.
  • Besonders Senioren werden die Besuche in Pandemie-Zeiten besonders fehlen.
  • Die Organisatoren vor Ort sorgen sich vor allem um die Spenden für die Hilfsprojekte des Missionswerkes – immerhin 3,6 Millionen aus dem Bistum 2020.

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Der Beschluss des Kindermissionswerks, dass die Kinder beim Dreikönigssingen Anfang 2021 nicht von Haus zu Haus ziehen, macht im Bistum Münster etwa 30.000 „Majestäten“ arbeitslos. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum trägt die Entscheidung aber im vollen Umfang mit. Alles andere sei in der jetzigen Pandemie-Situation weder vor den Gastgebern noch vor den Kindern und ehrenamtlichen Helfern zu verantworten, so der BDKJ auf Anfrage von „Kirche-und-Leben.de“.

Gleichwohl ist die Absage der Besuche für beide Seiten hart, sagt Susanne Deutsch, die als Geistliche Leiterin des BDKJ-Diözesanverbands die Aktion Dreikönigssingen im Bistum organisiert. „Den Kindern wird der spannende direkte Kontakt zu anderen Menschen fehlen – den Menschen daheim der lebendige und lieb gewonnene persönliche Gruß.“

 

Alte Menschen trifft es besonders hart

 

Susanne Deusch
Susanne Deusch vom BDKJ organisiert die Aktion Dreikönigssingen im Bistum Münster. | Foto: Michael Bönte

Besonders für Senioren sei das derzeit schwer. „Die alten Menschen werden durch die Kontaktbeschränkungen ohnehin schon hart getroffen. Jetzt fehlt ihn auch noch dieser ersehnte Besuch.“ Gerade für sie gelte es Formate zu entwickeln, mit denen sie der Gruß trotzdem erreiche, sagt Deusch. „Zu vielen digitalen Angeboten aber haben sie kaum Zugang.“ Sie rät den Organisatoren vor Ort, Alternativen auszuloten, etwa durch die Produktion eines Films, der in Altenpflegeeinrichtungen abgespielt werden könne.

Ohnehin könnten die Akteure in den Pfarreien auf einen kreativen Schatz zurückgreifen. „Wir haben die vergangenen Wochen mit dieser Situation gerechnet und in digitalen Treffen mit den Ehrenamtlichen neue Ideen entwickelt.“

So wird wohl der „Segen to go“ eine besondere Bedeutung bekommen – die Segensformel zum Selberaufkleben, Hintergrundinformationen zur Aktion und Überweisungsträger werden vermehrt in Briefkästen landen oder in Gottesdiensten verteilt werden..

 

Solidaritätsgedanke steht im Vordergrund

 

In Gesprächen mit den Jugendlichen hat Deusch vor allem deren Sorge beeindruckt, dass für die Projektarbeit des Kindermissionswerks nicht ausreichend Geld gesammelt werden könnte. „Da steht die Solidarität mit den Kindern in aller Welt im Vordergrund“, sagt sie. Immerhin kamen 2020 im Bistum etwa 3,6 Millionen Euro dafür zusammen.

Dass das Fehlen der Sternsinger-Erfahrung 2021 einen Einfluss auf die Kirchenbindung der jungen Akteure haben wird, glaubt Deusch nicht. „Viele sind über Jahre dabei. Ich hoffe, dass diese Situation eine einmalige Ausnahme bleibt.“

 

Konkrete Informationen für das Bistum Münster

 

Über die konkrete Umsetzung des Beschlusses vom Kindermissionswerk für das Bistum Münster ist der BDKJ noch in Gesprächen mit der Bistumsleitung. Mit den Organisatoren vor Ort soll es am 28. Dezember eine digitale Konferenz geben, bei der sich über innovative Ideen ausgetauscht werden kann.

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