ZdK-Chefin: Gespräch wäre hilfreicher gewesen als immer neue Briefe

Stetter-Karp: Roms Nein zu Gespräch zu Synodalem Weg kein guter Stil

  • Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) , Irme Stetter-Karp, ist enttäuscht vom Verhalten des Vatikans gegenüber dem Synodalen Weg.
  • "Ich bin definitiv von Rom und der Weigerung enttäuscht, mit uns direkt zu sprechen", sagte sie.
  • Es sei kein guter Stil, "wenn gleichzeitig gegen uns immer wieder scharfe Geschütze aufgefahren werden".

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Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) , Irme Stetter-Karp, ist enttäuscht vom Verhalten des Vatikans gegenüber dem deutschen Synodalen Weg. "Ich bin definitiv von Rom und der Weigerung enttäuscht, mit uns direkt zu sprechen. Das halte ich für keinen guten Stil, wenn gleichzeitig gegen uns immer wieder scharfe Geschütze aufgefahren werden", sagte sie der "Rheinischen Post". Am Donnerstag beginnt die letzte Synodalversammlung in Frankfurt.

Stetter-Karp ergänzte, es wäre viel hilfreicher gewesen, das unmittelbare Gespräch zu suchen, als aus dem Vatikan immer nur mit Briefen zu operieren: "Gerade die Inhalte dieser Briefe belegen die vielen Missverständnisse, die sich in Rom breitmachen. Ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht hätte die Chance, viel unbegründetes Misstrauen abzubauen." Bisher hat der Vatikan nie auf den Wunsch reagiert, neben den Bischöfen auch Laienvertreter zu Gesprächen über den Synodalen Weg zu empfangen.

"Synodaler Rat widerspricht Kirchenrecht nicht"

Die Co-Präsidentin des Synodalen Wegs spielte auf den jüngsten Brief aus Rom an. Danach ist keine Bischofskonferenz und auch kein einzelner Bischof befugt, ein Gremium wie den Synodalen Rat zu etablieren. Darin sollen Bischöfe zusammen mit anderen Geistlichen und mit Laien über wichtige Fragen beraten und entscheiden.

Die ZdK-Präsidentin ist überzeugt, dass der geplante Synodale Ausschuss, der den Reformprozess nach der letzten Vollversammlung fortführen und einen Synodalen Rat vorbereiten soll, nicht im Widerspruch zum Kirchenrecht steht: "Wir machen das ja nicht im Blindflug, sondern wissen um unsere Möglichkeiten."

"Niemand sucht irgendeine Abspaltung"

Deshalb müsse man fragen, "woher die Energie kommt, diesen Weg schlechtzureden und so darzustellen, als sei er ein Sonderweg". Niemand, der beim Synodalen Weg Verantwortung trage, suche "irgendeine Abspaltung".

Sollte die Reforminitiative scheitern, wäre das aus Stetter-Karps Sicht "ein Scheitern nicht zuletzt für die deutschen Bischöfe selbst, wenn über einen Akt des Zwangs und des Gehorsams am Ende erreicht würde, einen Synodalen Rat zu verhindern. Es riefe mit Sicherheit große Enttäuschungen hervor."

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