Ökumenischer Gottesdienst an Heiligabend in Duisburg-Homberg

Abgesagt: „Stille Nacht“ mit Knicklichtern im Fußballstadion

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Die Pfarrei St. Franziskus in Duisburg-Homberg sagt ihren ökumenischen Gottesdienst an Heiligabend im Fußballstadion ab. "Nach Gesprächen mit der evangelischen Gemeinde sind wir übereingekommen, diese Feier abzusagen", sagt Pfarrer Thorsten Hendricks auf Anfrage von "Kirche+Leben". Über die Absage informiert werden die 250 Interessierten, die sich schon vor einigen Tagen zum Gottesdienst angemeldet hatten. "Uns fällt die Entscheidung zur Absage nicht leicht", sagt Hendricks. Überlegt werde nun, im Vorfeld des Heiligabends eine Gottesdienstfeier über Video aufzuzeichnen, die dann am Heiligabend um 17 Uhr über die Homepage der Pfarrei gestreamt wird. "Wie das aussehen kann, entscheidet sich in den nächsten Tagen."

Das unten stehende Interview entstand vor der Absage.

Die evangelischen und katholischen Gemeinden in Duisburg-Homberg werden an Heiligabend in einem Fußballstadion einen ökumenischen Gottesdienst feiern. Auch dort soll Weihnachtsstimmung entstehen, sagt Pfarrer Thorsten Hendricks von der Pfarrei St. Franziskus. Im Gespräch erläutert der katholische Seelsorger das zusätzliche Angebot der Pfarrei zu Heiligabend, das schon jetzt mit 250 Teilnehmern ausgebucht ist.

Herr Hendricks, wie ist die Idee zu einem Gottesdienst an Heiligabend im Homberger Fußballstadion entstanden?

Als im Sommer immer klarer wurde, dass uns auch an Weihnachten Corona beschäftigen wird, war für mich ein Freiluft-Gottesdienst eine mögliche Heiligabend-Alternative. Bei einer Radtour am Rhein kam ich auch am PCC-Stadion vorbei, wo die Regionalliga-Mannschaft des VfB Homberg gerade trainierte. Auch die MSV-Damen der Zebras spielen dort ihre Bundesligaspiele. Da kam ich auf den Gedanken, dort einen Weihnachtsgottesdienst zu feiern.

Wie verlief die Zusammenarbeit mit dem Sportverein?

Ein Anruf genügte. Dann gab´s zwei, drei Ortstermine. Der Platzwart ist mit im Boot. Die Technik läuft über die Lautsprecheranlage. Wir können - auf Abstand - die Tribüne für die Gottesdienstbesucher nutzen. Flutlicht an. Das ist eine sehr kooperative und unkomplizierte Zusammenarbeit, wofür ich sehr herzlich danke.

Was müssen die Teilnehmer bei der Feier beachten?

Es muss der Mund-und-Nasenschutz die ganze Zeit getragen werden. Die Sitzplätze sind auf Abstand markiert. Die Voranmeldung lief gut, sodass die 250 Plätze, die zu vergeben waren, rasch weg waren. Es wird Ordner geben, die die Menschen zu ihren festen Plätzen geleiten.

Es wird eine ökumenische Feier sein. Warum eignet sich der Heilige Abend gut für ein Miteinander der Konfessionen?

Diese Idee, eine ökumenische Feier an Heiligabend zur „Prime-Time“ anzubieten, hatten wir im ökumenischen Konvent schon vor zwei Jahren. Aber bei der Idee bliebt es letztendlich auch. Corona war dann sozusagen der „Katalysator“, sodass wir uns schnell einig waren: Wir machen das jetzt. Viele konfessionsverbindende Familien können so zum Beispiel gemeinsam einen Gottesdienst feiern. Wir haben gute Erfahrungen mit ökumenischen Gottesdiensten an Feiertagen gemacht: Pfingstmontag im Lutherpark, beim Emmaus-Gang am Ostermontag gehen wir von einer Kirche zur anderen. Und jetzt haben wir auch am Heiligen Abend ein Date.

Können Sie schon etwas zum Ablauf des Gottesdienstes verraten?

Er beginnt um 17 Uhr bei Flutlicht. Ein Posaunenchor wird spielen. An unseren sechs christlichen Kirchen in Homberg hängen seit dem Ersten Advent violette Banner mit gelber Schrift „Fürchtet euch nicht“. Diese Banner legen wir im Mittelkreis des Spielfeldes als Stern aus. Und am Weihnachtsmorgen hängen dann gelbe Banner an den sechs Kirchen mit der Aufschrift „Gott wird Mensch“.  Das Lied „Stille Nacht“ gibt es natürlich auch. Dann wird das Flutlicht abgeschaltet, und die vorher verteilten „Knicklichter“ leuchten im Stadionrund.

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