Warum Benjamin Meyer gleich zweimal Euphonium spielte

Straßenmusik für Adveniat: Elfjähriger erspielt 150 Euro

  • Mit Advents- und Weihnachtsmusik hat Benjamin Meyer Passanten in Münster erfreut.
  • Sie spendeten 150 Euro.
  • Das Geld gab der Elfjährige an das Hilfswerk Adveniat weiter.

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„Dass so viele Leute stehen bleiben und spenden, hätte ich nicht gedacht“, sagt Benjamin Meyer. Der Elfjährige musste nicht mal eine Stunde lang auf seinem Euphonium, das wie eine kleine Tuba aussieht, spielen, da zählte er schon 150 Euro im Körbchen vor ihm. Ob es an dem großen Instrument liegt, auf dem der Schüler der Bischöflichen Friedensschule in Münster spielt? Oder an der Stimmung auf dem Prinzipalmarkt in Münster?

Benjamin sind die Gründe nicht so wichtig. Für ihn zählt allein, dass er mit dem Geld anderen Menschen helfen kann. Er spendet die 150 Euro für die Weihnachtsaktion des katholischen Hilfswerks Adveniat. Seine Spende übergab er an Weihbischof Stefan Zekorn, den Bischöflichen Beauftragten für Weltkirche im Bistum Münster. „Dank deines Einsatzes kann Kindern in Lateinamerika geholfen werden“, lobte er.

Zuerst spielte er für einen anderen Zweck

Ursprünglich, gibt Benjamin zu, hatte er in der Fußgängerzone aus anderen Gründen zu seinem Instrument gegriffen. „Ich wollte ein bisschen Geld für mein Weihnachtsgeschenk sammeln“, verrät er. Ein neues Fahrrad wünscht er sich. Vater Nils steht bereits mit dem Christkind in Verhandlungen – und unterstützte die musikalische Aktion seines Sohnes.

Die Kasse klingelte bei dessen ersten Straßenkonzert am ersten Dezembersamstag schon gewaltig. „Dann hat mich eine Frau gefragt, wofür ich denn sammle“, erinnert sich Benjamin. Er antwortete wahrheitsgemäß – und kam ins Grübeln.

Das zweite Konzert

Seine Mutter gab den Anstoß für eine weitere Spendenaktion von Benjamin, der wie sein älterer Bruder Lukas bei den Domsingknaben singt. „Sie hat mir Informationen zur Adveniat-Weihnachtsaktion gezeigt, die uns unser Chorleiter zugeschickt hatte“, berichtet der Schüler. Die bundesweite Aktion war in Münster eröffnet worden.

Kurzerhand fuhr Benjamin in Begleitung von Vater und Bruder erneut in die Innenstadt: Zwischen Domplatz und Rathaus packte er zum zweiten Mal innerhalb einer Woche sein Euphonium aus und erfreute die Menschen mit „Alle Jahre wieder“, „Maria durch ein Dornwald ging“ und weiteren Advents- und Weihnachtsmelodien.

Wo das Geld helfen soll

Bei der Übergabe seiner Spende an Weihbischof Zekorn hat Benjamin konkrete Vorschläge, was mit seinem Geld passieren soll: „Ich habe im Internet gelesen, dass es ein Projekt gibt, bei dem arme Kinder in Lateinamerika in einer Suppenküche eine warme Mahlzeit am Tag bekommen.“ Dort zum Beispiel sei das Geld doch gut angelegt.

Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Weitere Möglichkeiten zur Spende gibt es im Internet.

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