Untersuchung in 36 Ländern - weltweit gehen die Zahlen eher zurück

Studie: 94 Prozent der Katholiken in Nigeria jede Woche in der Messe

  • Eine US-Studie hat die Zahl der Kirchgänger in 36 Ländern mit hohem katholischen Bevölkerungsanteil untersucht.
  • In Nigeria gehen 94 Prozent der Katholiken sonntags zu Messe.
  • Weltweit sind die Zahlen allerdings eher rückläufig.

Anzeige

Nirgendwo ist der Anteil katholischer Kirchgänger so hoch wie in Nigeria. Das geht aus einer Studie des "Center for Applied Research in the Apostolate" (CARA) an der Georgetown-Universität in Washington hervor. Dafür wurden weltweit 36 Länder mit hohem katholischem Bevölkerungsanteil untersucht.

Demnach gehen in dem westafrikanischen Land mehr als neun von zehn Katholiken (94 Prozent) einmal oder häufiger pro Woche zum Gottesdienst. Kenia folgt auf Platz zwei mit mehr als sieben von zehn (73 Prozent). Im Libanon geben Katholiken zu fast 70 Prozent an, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen. Die hohe Besucherquote in Nigeria ist laut den Autoren der Studie bemerkenswert, da es in dem westafrikanischen Land immer wieder zu Anschlägen auf katholische Kirchen kommt.

Weltweit eher niedrige Zahlen

Insgesamt sind die Zahlen aus Sicht der Kirche wenig beruhigend. In 29 der 36 untersuchten Länder gaben weniger als die Hälfte der Befragten an, regelmäßig die Sonntagsmesse zu besuchen. Da die gesammelten Daten auf Selbstauskünften beruhen, gehen die Autoren der Studie davon aus, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher tatsächlich niedriger liegt.

Die USA gehören nicht zu den untersuchten Ländern. Andere Studien aus jüngerer Zeit zeigen jedoch, dass nur 17 Prozent der US-Katholiken wöchentlich oder öfter zur Messe gehen, obwohl drei Viertel von ihnen sich als "religiös" bezeichnen. Die niedrigsten Werte erzielten Litauen mit 16 Prozent, Deutschland mit 14 Prozent, Brasilien mit acht und die Niederlande mit sieben Prozent. Im Bistum Münster ergab die offizielle Zahl der Stichprobe für 2021 sogar nur vier Prozent.

Katholizismus in Entwicklungsländern stäker ausgeprägt

Die Stichprobe unter den 36 Ländern lässt nach Ansicht der Verfasser der Studie vermuten, dass der Katholizismus in den Entwicklungsländern stärker ausgeprägt ist, während er in den entwickelten Staaten schrumpfe. CARA ist ein nationales, gemeinnütziges Forschungszentrum für katholische Sozialwissenschaften, das der Georgetown-Universität angegliedert ist. Es besteht seit 1965.

Anzeige