SYNODALER AUSSCHUSS

Laienvertreter der eigenen Bistümer kritisieren vier Blockade-Bischöfe

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Vier Bischöfe weigern sich, bei einem synodalen Gremium auf Bundesebene mitzumachen. Das kritisieren die Laienvertreter ihrer Bistümer.

Von jjo, KNA

 

Die gewählten Laienvertreter ihrer eigenen Bistümer kritisieren die erneute Absage von vier Bischöfen, an einem synodalen Gremium auf Bundesebene teilzunehmen. Das geht aus einer gemeinsamen Stellungnahme hervor, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt.

Die Vorsitzenden der Diözesanräte von Köln, Regensburg, Passau und Eichstätt schreiben, sie hielten die Absage „für einen weitergehenden Rückzug aus dem gemeinsamen zentralen Reformprozess der Kirche in Deutschland“. Die Absagen seien fatal, denn die Kirche in Deutschland habe sich auf einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft gemacht, „im Hören auf das Evangelium und aufeinander“.

Kritik von Woelki, Voderholzer, Oster und Hanke

Am Donnerstag war ein Brief öffentlich geworden, in dem die Bischöfe Rainer Maria Woelki (Köln), Rudolf Voderholzer (Regensburg), Stefan Oster (Passau) und Gregor Maria Hanke (Eichstätt) erneut dem Synodalen Ausschuss eine Absage erteilen. Die vom Ausschuss angestrebte Gründung eines synodalen Gremiums auf Bundesebene, das mehr Mitbestimmung ermöglichen soll und dem auch alle Ortsbischöfe angehören sollen, lehnen sie ab und sehen dafür „keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz“ beim Ausschuss.

Am Freitag hatte der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, die Äußerung der Bischöfe als „Rückschritt“ bezeichnet. ZdK-Präsidentin Stetter-Karp und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, wollen sich am Montag zu dem Brief äußern, der an sie adressiert war.

Laien: „Bedenken einbringen – nicht fernbleiben“

Die Laienvertreter der vier Bistümer schreiben: „Wer grundsätzliche Bedenken hat, sollte diese in den Gestaltungsprozess einbringen und nicht den Gesprächen fernbleiben.“ Synodalität auch auf nationaler Ebene sei kirchlich geboten.

Bischöflichen Autorität werde nicht angetastet, da es sich bei dem synodalen Gremium um ein beratendes Organ handeln solle: „Synodalität bedeutet nicht den Verlust von Überzeugungen, sondern das gemeinsame Ringen um Wahrheit und Vertrauen.“ Die Laienvertreter kündigen an, das Gespräch mit ihren Bischöfen suchen zu wollen.

Was ist der Synodale Ausschuss?

Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von Bischofskonferenz – einstimmig – und ZdK gestarteten Synodalen Wegs. Anfang Mai hatten Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland bei einer Sitzung des Ausschusses erste Richtungsentscheidungen für eine Satzung getroffen. Auf deren Grundlage könnte ein synodales Gremium auf Bundesebene entstehen, in dem die Gespräche zwischen Bischöfen und Laien verstetigt werden.

 

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