REFORMEN

Treffen des Synodalen Ausschusses beginnt: „Totgesagte leben länger“

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Die dritte Sitzung des Synodalen Ausschusses hat begonnen. Warum sich Irme Stetter-Karp und Georg Bätzing zuversichtlich zeigen.

Von KNA

Zum Auftakt der nächsten Runde des Reformdialogs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland blicken die Verantwortlichen optimistisch auf die nächsten Schritte. Zugleich betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Freitag in Wiesbaden-Naurod vor der dritten Sitzung des Synodalen Ausschusses: „Synodalität ist kein Theaterstück. Es ist Arbeit, ist Auseinandersetzung, ist Ringen und Kompromisssuche.“

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, erklärte, in den kommenden anderthalb Tage werde man wichtige Zwischenergebnisse festhalten. „Wir wollen den Wandel. Christsein ist nicht zum Stehenbleiben gemacht. Es ist eine Religion der Bewegung und der Bewegten“, so Stetter-Karp. „Denen, die den Synodalen Ausschuss in der Vergangenheit gerne totgesagt haben, sei erwidert: Totgesagte leben länger.“

Kommt der Synodale Rat?

Im Mittelpunkt der Beratungen in Wiesbaden-Naurod stehen konkretere Vorstellungen für einen möglichen Synodalen Rat in Deutschland, in dem Bischöfe und Laien ihre Zusammenarbeit verstetigen wollen. Bätzing erläuterte: „Wir beraten hier, was ein Modus für dieses Gremium sein könnte, wie eine Zusammensetzung aussehen könnte“. Der Vatikan hat Vorbehalte gegenüber einem solchen Gremium, sollten darin Bischöfe und Laien gemeinsam Entscheidungen fällen.

Ferner stehen drei Handlungstexte zur möglichen Abstimmung auf der Tagesordnung. Es geht um Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche, um die Situation nicht-heterosexueller Kleriker und um lehramtliche Aussagen zur ehelichen Liebe. Die Papiere hatten seinerzeit jeweils die Erste Lesung beim Synodalen Weg mit großer Mehrheit passiert, wurden dort aus Zeitgründen jedoch nicht mehr in Zweiter Lesung beschlossen.

Verbindlichkeit der Beschlüsse

Bätzing betonte, wenn die Texte nun vom Synodalen Ausschuss beschlossen würden, hätten sie dieselbe „hohe Verbindlichkeit“ wie die anderen vom Synodalen Weg beschlossenen Texte. „Aber sie lassen natürlich das Kirchenrecht Recht sein - jeder Bischof ist frei, sie in seinem Bistum umzusetzen“, so der Limburger Bischof.

Bisher seien alle Texte des Reformdialogs nach Rom zur Information gegeben worden. An dieser Praxis halte man fest.

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